Mit der Ausweitung ihres Angebots auf die neuen Treasury Yield Microfutures und damit auch den den größten und liquidesten Markt der Welt hat die CME nun alle Asset-Klassen für die Freunde der kleinsten Futures-Kategorie erschlossen. Futures-Trader müssen sich nun nicht mehr mit riesigen Punktegrößen herumschlagen, sondern können mithilfe der Micro-Futures ihr Risiko besser skalieren als je zuvor so und auch ein kleines Futures Konto groß traden. Durch die gute Liquidität bei den meisten Micros merkt der Trader kaum den Unterschied zwischen der astreinen Ausführung im CFD, wodurch der Umstieg vom CFD auf den Future leicht fällt. Daher häufen sich auch die Fragen von Neueinsteigern, wie man diese Futures handeln kann.
Nach dem Launch der neuen Microfutures für den Forex-Markt und dem Micro-Bitcoin als Stellvertreter für die Kryptowährungen waren es nun noch die Staatsanleihen, die im großen Sammelsurium der neuen CME-Microfutures gefehlt haben. Doch auch diese Lücke wurde nun geschlossen und Trader können so ihre Positionen in den großen Kontrakten 1:1 gegen Verluste abghedgen oder ganz einfach unidirektional viel feiner skalieren, um beispielsweise mit Order-Grids zu arbeiten. Wem der lausige und langsame Aktienmarkt während der Sommerpause unter quasi nicht vorhandener Volatiltät noch immer zu rasant ist, der sollte sich die neuen US-Treasuries im Micro-Format mal genauer ansehen. In Zeiten des Corona-Crashs waren Anleihen jedenfalls extrem angenehm zu handeln, da sie damals in etwa die Geschwindigkeit an den Tag legten wie Aktienindizes zu normalen Zeiten. Untenstehende Tabelle wird beständig erweitert, falls neue Microfutures hinzukommen. Es ist daher zu empfehlen, diesen Artikel in den Bookmarks abzuspeichern. Alternativ kann man die Tabelle auch als PDF downloaden und ausdrucken, um sie beispielsweise neben dem Trading-Desk immer Griffbereit zu haben. Die Angaben beziehen sich ausschließlich auf die derzeitigen Konditionen bei dem Broker AMP Futures.
Alle Micro-Futures bei AMP und ihre Kürzel für den CQG Datenfeed
Bezeichnung | CQG-Kürzel | Margin Day/Overnight (kann sich temporär ändern) | Tickwert | Börse |
Indizes | ||||
Micro S&P | MES | $40 | $1.150 | $1.25 | CME |
Micro NASDAQ | MNQ | $100 | $1.700 | $0.50 | CME |
Micro Dow | MYM | $50 | $900 | $0.50 | CBOT/CME |
Micro Russel | M2K | $50 | $650 | $0.50 | CME |
Micro DAX | FDXS | $100 | $1.442 | €1.00 | Eurex |
Micro Stoxx | FSXE | $50 | $354 | €0.50 | Eurex |
Forex | ||||
Micro AUD | M6A | $40 | $160 | $1.00 | CME |
Micro GBP | M6B | $53.75 | $215 | $0.625 | CME |
Micro CAD | GMCD | $37 | $148 | $1.00 | CME |
Micro Euro | M6E | $55 | $220 | $1.25 | CME |
Micro JPY | MJY | $47.50 | $190 | $1.25 | CME |
Micro CHF | MSF | $83 | $330 | $1.25 | CME |
Metalle | ||||
Micro Gold | MGC | $187 | $750 | $1.00 | COMEX/CME |
Micro Silber | SIL | $2.300 | $2.300 | $10.00 | COMEX/CME |
Mini Silber | YI | $2.455 | $2.455 | $1.00 | COMEX/CME |
Anleihen | ||||
Micro 30 Jahre | Z30Y | $50 | $200 | $1.00 | CBOT/CME |
Micro 10 Jahre | Z10Y | $43.75 | $175 | $1.00 | CBOT/CME |
Micro 5 Jahre | Z5YY | $35 | $140 | $1.00 | CBOT/CME |
Micro 2 Jahre | Z2YY | $30 | $120 | $1.00 | CBOT/CME |
Rohstoffe | ||||
Mini Corn | XC | $305 | $305 | $1.25 | CBOT/CME |
Mini Wheat | XW | $375 | $375 | $1.25 | CBOT/CME |
Mini Sojabohnen | XB | $530 | $530 | $1.25 | CBOT/CME |
Micro Öl | MCL | $100 | $510 | $1.00 | NYMEX/CME |
Microfuture-Trading: Das gilt es zu beachten
Die neuen CME Microfutures sind eine tolle Möglichkeit, mit geringem Risiko den echten Futureshandel auszuprobieren. Dennoch gilt es zu beachten, dass die Orderkosten im Verhältnis zum Mini Future deutlich teurer sind und exzessives Scalping viele Gewinne wieder auffressen kann. Daher ist besser, sich mit Micros auf Swing- oder Intraday-Swings zu fokussieren. Anders als ein endloser CFD-Kontrakt haben auch Micro-Futures ein Verfallsdatum, das es zu beachten gilt. Wenn man den Verfallstag vergisst, werden die Positionen vom Broker kostenpflichtig liquidiert. Einzelne Microfutures können sehr illiquide sein, wie zum Beispiel der neue Micro-DAX. Vor dem Start mit Echtgeld sollte man – wie immer – den Handel auf einem Demokonto üben und den entsprechenden Kontrakt dort risikolos ausprobieren. Vor dem Handel sollte man auf der Seite der jeweiligen Börse überprüfen, in welchem Kontrakt gerade das höchste Volumen gehandelt wird um eine gute Orderausführung zu gewährleisten. Anders als im CFD kostet ein Future eine viel höhere Übernacht-Margin. Reicht die Margin über die einstündige Handelspause nicht aus, werden die überzähligen Kontrakte vom Broker kostenpflichtig liquidiert. Anders als CFDs kosten Futures keine Übernacht-Swaps, was sich bei längeren Swing-Trades positiv bemerkbar machen kann. Anders als im CFD besteht im Future unbegrenzte Nachschusspflicht, falls der Broker im Fall eines Black Swan Events (wie beispielsweise der negative Ölpreis im April 2021) den Trade nicht mehr glattstellen kann. Zwar treten solche Events nur äußerst selten auf, können aber jedoch im Einzelfall die gesamte Existenz bedrohen, wenn man nicht genau weiß was man tut. Der Futures-Trader sollte sich daher vorher über die einzelnen Kontraktspezifikationen, Handelszeiten und Preislimits informieren, um nicht auf dem falschen Fuß überrascht zu werden. Anders als im CFD oder auf dem Forex Spotmarkt handeln die Währungsfutures gegen den USD, also z. B. JPYUSD anstatt USDJPY.