Während ich in der letzten Woche bereits meine Forex-Trading-Station für längerfristige Swing-Trades vorgestellt habe, geht es im heutigen Video um meinen Daytrading-PC, auf dem ich eher intensiv im kurzfristigen Zeitrahmen trade. Wichtig war mir hier neben einem schnellen Rechner vor allem ein augenfreundlicher Monitor der groß genug ist, alle für den täglichen Handel nötigen Informationen abzubilden.
Da ich unterdessen dazu übergegangen bin, meine unterschiedlichen Handelsstile nicht nur auf getrennten Konten sondern auch auf physisch getrennten Computern auszuführen, reicht mir für die Daytrading-Station ein weiterer Zusatzmonitor – solange er nur groß genug ist.
Das Herzstück
Das Herzstück meiner Daytrading-Station bildet mein etwas älterer 18″ Gaming-Laptop von Asus mit NVIDIA GeForce GT und Intel Core i7-Prozessor, den ich zu dem Zweck einer Daytrading-Station neu aufgemöbelt und etwas frisiert habe. Da dieser Computer bislang eine gute Leistung gezeigt hat, sah ich es nicht ein, ihn komplett wegzuwerfen oder zu verkaufen, nur weil es schon wieder wie jedes Jahr neue Komponenten auf dem Markt gibt. Mit wenigen Handgriffen kann man so aus einem etwas älteren Rechner eine neue leistungsfähige Maschine basteln. Kurz und gut, die alte HDD kam raus, eine neue Samsung SSD (850 Evo) rein und als Zusatz noch mal 8 GB RAM obendrauf, und schon läuft die Mühle wieder wie am Schnürchen. Als Betriebssystem kommt natürlich Windows 10 zum Einsatz, das die höchste Kompatibilität mit allen gängigen Handelssystemen bietet. Ein Apple Computer ist zwar schön anzuschauen und für Video- und Grafikbearbeitung ein Traum, zum Traden aufgrund der zahlreichen Kompatibilitätsprobleme völlig ungeeignet.
Trading-Laptop vs. Trading-Desktop: Vor- und Nachteile beider Systeme
Wenn man sich nach einem Trading-PC umschaut, stellt sich zunächst meist folgende Frage: Entscheidet man sich für einen (Gaming-) Laptop oder ein Desktop-System? Für alle Trader, die gerne viel unterwegs sind, erübrigt sich die Frage, hier ist ein Laptop die erste Wahl. Alle anderen, die fest verwurzelt sind oder aber vor allem Aktien traden und sehr viele Monitore brauchen, sind mit einem leistungsstarken Desktop-System und einer Grafikkarte, die viele Monitore unterstützen kann, eindeutig besser bedient. Meistens kann man mit einem Laptop nicht dieselbe Leistung erreichen wie mit einem Desktop-System, da Letzteres vor allem mehr Platz für eine Kühlung hochleistungsfähiger Komponenten bietet und diese sich auch leichter austauschen/modernisieren lassen. Auch ist natürlich die Monitorgröße begrenzt, in der Regel gibt es überhaupt wenige Laptops mit oder über 18″ Screen. Dennoch hat so ein Trading-Laptop auch einen unschlagbaren Vorteil, den man erst dann zu schätzen weiß, wenn man einmal während des Tradings davon betroffen war: Ein Stromausfall während eines laufenden Trades hat durch den verbauten Akku keine Auswirkungen, sodass der Trade weiter verwaltet werden kann, während ein Desktop-PC sofort in die Knie geht. Sollte auch der Router ausfallen, kann man den Laptop schnell per Tetherering und einem Smartphone wieder mit dem Markt verbinden. Zugegeben ist dieses Szenario in unseren Breitengraden etwas seltener, aber wenn es mal passiert, dann meist im schlechtesten Augenblick und wenn man in etwas instabileren Ländern auf Reisen ist, umso häufiger.
Die Festplatte
Mit einer guten und schnellen Festplatte kann man einem Computer heute richtig auf die Sprünge helfen. Erste Maßnahme neben einer Aufstockung des Arbeitsspeichers um weitere 8 GB war daher der Ausbau der alten HDD und der Einbau einer neuen schnellen Samsung 850 EVO. Diese Festplatte hat nicht nur eine Menge sehr guter Bewertungen bei Amazon, sondern mit Lese- und Schreibgeschwindigkeiten von 540/520 MB/s eine satte Leistung unter der Haube. Mithilfe der Samsung Magician-Software kann man die Festplatte gut überwachen, TRIM aktivieren und so ihre Lebensdauer von 150 (!) TBW noch mal erhöhen, wenn man denn so lange überhaupt leben möchte oder nicht vorher durch den Trading-Stress dahingerafft wird. Eine Trading-Festplatte wird ja kaum strapaziert, richtig leiden muss so eine SSD nur bei einem Grafikdesigner oder bei exzessivem Videoschnitt, wofür ich aber sowieso einen anderen Computer nehme, nicht zuletzt aus diesem Grund. Aufgrund des älteren Mainboards kam eine 960 EVO nicht infrage, jeder der ein modernes Mainboard hat, das die NvME-Schnittstelle unterstützt, sollte allerdings unbedingt zu diesem Modell greifen, da die Lese- und Schreibgeschwindigkeit hier sogar bei 3.200 und 1.800 MB liegt, weil der Flaschenhals SATA III mit diesem Modell umgangen werden kann.
Der Monitor: Wer die Wahl hat, hat die Qual
Ursprünglich war ich von der Idee angetan, 2 externe Monitore an meinen Laptop anzuschließen, um alle nötigen Informationen in ausreichender Größe darzustellen. Nach kurzem Brainstorming mit meinem PC-Profi kam ich jedoch zu dem Entschluss, statt 2 kleiner Monitore lieber einen großen zu kaufen und diesen dahinter an die Wand zu montieren, um Platz zu sparen und die Übersicht zu wahren.
4K oder Full HD?
Die Wahl fiel mir hier wirklich nicht leicht, denn für denselben Preis hätte ich auch ein 4K-Modell von Samsung kaufen können, allerdings mit nur 28 Zoll etwas kleiner. Wie ich feststellen musste, ist es im Monitor-Segment gar nicht so einfach, ein größeres Modell zu finden, während es bei Fernsehern im Grunde ab 40″ erst so richtig losgeht. Letzten Endes entschied ich mich aufgrund der Größe für das 32″ Full HD-Curved Modell C32F391 mit einer Reaktionszeit von 4Ms, nicht zuletzt aus dem Grund, dass ich meinem älteren Prozessor nicht zusätzlich auch noch 4K zumuten wollte und denke, dass dieser Full HD ganze Arbeit leisten wird. Zudem überzeugte mich der C32F391 nicht nur durch sein chices Design, sondern auch durch den verfügbaren Eye-Saver-Mode, Die 1800R Krümmung und den niedrigen Stromverbrauch, die Umwelt sagt auch einmal Danke. Letzten Endes dient dieser Monitor auch „nur“ dazu, mir die Daten aus dem Future (Footprint, Delta und Volume Profile) anzuzeigen, während der eigentliche Handel auf dem Laptop-Screen stattfindet. Zusätzlich besteht noch die Möglichkeit, auf dem externen Monitor meines „Arbeitslaptops“ zum Beispiel die DAX30-Werte aufzurufen, das Yoga-Tablet steht permenent bereit, um zur Not auch über LTE einen Hedge in den Markt zu legen, falls eines der Systeme ausfallen sollte.
Maus: Die Razer macht’s
Als Trading-Maus entschied ich mich auch hier wieder für die Razer Abyssus V2 wie schon für meine Forex-Trading-Station, sodass ich auf beiden Systemen mit demselben Profil handeln kann und an die Auflösung von 2500 dpi gewöhnt bin.
Platzproblem gelöst: Die Wandhalterung
Zu meinem Glück las ich vor dem Kauf des Monitors die Reviews bei Amazon und wusste so, dass man den mitgelieferten Standfuß möglichst nicht arretieren sollte, wenn man das gute Stück später noch an die Wand hängen will, weil man das Teil nur überaus umständlich wieder abgekommt. So ließ ich von dem Fuß direkt die Finger und besorgte mir eine handelsübliche VESA-Halterung von Vivanco, die auch schon bei meinem Fernseher gute Dienste leistet und womit man mächtig viel Platz im Raum einsparen kann. Bei der Montage der Wandhalterung sollte man natürlich darauf achten, das Gerät mit den passenden Schrauben zu verdübeln, sodass der DAX nicht irgendwann von der Wand fällt, wenn der Nachbar mal wieder die Musik zu laut aufdreht. Meist entscheide ich mich hier für die höchste Tragkraft von 75 Kilo, auch wenn es etwas überdimensiniert ist – sicher ist sicher.
Internetverbindung
Da mein Laptop nur mit einer etwas älteren Fast-Ethernet Karte und nicht mit einer Gigabit Ethernet bestückt ist, verbinde ich ihn und den Router direkt mit einem LAN-Kabel und erhalte so die volle von meinem Provider gelieferte Bandbreite von 200 MBit. So macht nicht nur das Traden Spaß, sondern das Surfen im Internet und Streamen im Allgemeinen.
Mein Trading-PC
Alle Komponenten auf einen Blick
Folgende Komponenten habe ich verwendet, um aus meinem alten Gaming-Laptop noch mal ein junges Rehlein zu machen: