So besiegst Du die Angst im Trading

Wer mit dem Trading gerade erst begonnen hat, kennt meistens noch keine Angst an den Charts. Seine Erwartungshaltung an die neue Tätigkeit wurde in der Regel geprägt von Influencern aus dem Finanzbereich, die sich in Lamborghinis räkeln, mit teuren Uhren schmücken und sich an den luxuriösesten Plätzen der Welt aufhalten. Niemand dieser „Finfluencer“ scheint mit dem Gefühl der Angst jemals in Berührung gekommen zu sein. So geht auch der unerfahrene Neuling zunächst recht unbedarft an die Märkte und fährt nicht selten aus purem Glück, das er mit Können verwechselt, zunächst auch enorme Gewinne ein – bis das Blatt sich plötzlich wendet. Sei es, weil sich plötzlich die Struktur des Marktes ändert und er nicht schnell genug darauf reagiert oder weil er die unvermeidlich auftretenden Verluste nicht ausreichend begrenzt. Schnell gerät der einst so euphorische Tradinganfänger in einen Strudel Angst und Panik, die ihn von nun an stets in seiner Trading-Laufbahn begleiten wird und die sein Handelskonto stets und unaufhörlich dezimiert. Woher kommt diese Angst und wie kann man die Angst im Trading bewältigen, um sie am Ende sogar in positive Resultate zu verwandeln? So besiegst Du die Angst im Trading:

Angst ist für die meisten Trader der entscheidende Faktor für dauerhaftes Scheitern beim Handeln: Angst vor Verlusten, Angst vor zu wenig Gewinnen, Angst zu versagen. Wie kann man seine Ängste im Trading erkennen und sie besser kanalisieren, um daraus positive Ergebnisse zu generieren?
Angst ist für die meisten Trader der entscheidende Faktor für dauerhaftes Scheitern beim Handeln: Angst vor Verlusten, Angst vor zu wenig Gewinnen, Angst zu versagen. Wie kann man seine Ängste im Trading erkennen und sie besser kanalisieren, um daraus positive Ergebnisse zu generieren?

Dabei ist die ANGST die natürlichste Reaktion, die ein Trader im Angesicht der drohenden Gefahr eines möglichen Verlustes nur haben kann. Doch leider ist sie für ein rationales Agieren an den Finanzmärkten völlig kontraproduktiv, auch wenn sie unter anderen Umständen unseren Vorfahren mit Sicherheit das ein oder andere Mal das Leben gerettet hat.

Woher kommt die Angst im Trading?

Trading ist, bei Licht betrachtet, eine extrem unnatürliche Form der Existenzbewältigung für den Menschen. Um im Daytrading erfolgreich zu sein, muss man seine ureigensten Instinkte bekämpfen und versuchen, diese möglichst ins Positive zu kanalisieren. Steht für den Tradinganfänger zunächst mit viel Euphorie der Trading-Gewinn im Vordergrund, switcht das Gefühl recht schnell nach den ersten unvermeidlichen Verlusten und fokussiert sich dann auf die Höhe des möglichen Verlustes. Damit einher geht unbewusst die Angst vor dem Verlust der gesamten eigenen Existenz. Für den modernen Menschen ist Geld, sein Tradingkonto und damit das Polster auf dem er sitzt, in der Regel die Basis seiner Existenz, die er plötzlich bedroht sieht. Für den Neandertaler in uns ist es einfach schwer vorstellbar, einen Teil unseres Getreidevorrats, unserer Höhle oder gar eines unserer Kinder an einen anderen Stamm abzugeben in der Erwartungshaltung, dafür vielleicht etwas mehr Getreide, eine größere Höhle oder ein paar mehr Kinder zu bekommen – oder vielleicht auch eben nicht. Der Neandertaler in uns lehnt ein Dasein in Unsicherheit zu recht ab, denn dieses Verhalten hat ihm im Laufe von Jahrmillionen das Überleben gesichert.

Aus Unsicherheit wird Angst

Zogen unsere Vorfahren durch ein dicht bewachsenes Buschgelände und vernahmen ein komisches Geräusch, war es unter Umständen besser das Weite zu suchen, anstatt den Helden zu spielen und so möglicherweise einem Säbelzahntiger zum Opfer zu fallen. Mit Sicherheit gab es immer wieder auch die Verwegenen, die sich von einem leichten Knurren nicht irritieren ließen, doch sie wurden schnell von der Evolution aus dem Weg geräumt und übrig blieben die Ängstlichen, die sich weiter vermehren konnten und noch heute schwitzige Hände bekommen, wenn sie sich einer bedrohliche Lage ausgesetzt sehen, die auch in Form eines gegen sie laufenden Trades daherkommen kann. Hinzu kommt die Erziehung, die man in der Regel von seinen Eltern und Lehrern mitbekommt und die für den täglichen Börsenhandel absolut kontraproduktiv ist. Trading passiert grundsätzlich in einem Umfeld der Unsicherheit. Um hier erfolgreich zu sein, kann man lediglich mit Wahrscheinlichkeiten arbeiten. Doch das steht diametral zu unserer Erziehung von Klein auf. Unser Umfeld prägt uns, bloß keine „Fehler“ zu machen und uns auf Sicherheit zu fokussieren, ehe „etwas Schlimmes“ passieren kann. Oder was würde wohl ein Tesla-Ingenieur zu hören bekommen, der einen Sicherheitsgurt konzipiert, der vielleicht im Ernstfall funktioniert, vielleicht aber auch nicht? Wie würde eine Mathearbeit in der Schule aussehen, in der man ungefähr und Pi mal Daumen in etwa ein akzeptables Ergebnis aufs Papier bringt, ohne den absolut korrekten Beweis für seinen Rechenweg darzulegen? Aufgrund all dieser Gegebenheiten ist das menschliche Gehirn, sobald es anfängt sich mit dem Trading überhaupt zu beschäftigen, bereits auf der Suche nach Sicherheit und der Vermeidung von Unsicherheit geprägt. Der evolutionäre auf Angst basierende Verstand tradet mit dem ständigen Vorurteil, dass man nicht verlieren darf, denn er hat Angst vor dem Verlust. Damit haben sich die Evolution und die Psychologie gegen den Verstand verschworen, den ein Trader für seinen Beruf mitbringen muss, nämlich einen, dem Unsicherheit nichts ausmacht.

Merkmale von Angst im Trading

Um der Angst im Trading wirkungsvoll zu begegnen, muss man die Anzeichen von Angst überhaupt erstmal erkennen.

  • Plötzlich erhöhter Puls
  • schwitzige kalte Hände und/oder Füße
  • Angst vor Unsicherheit (was soll ich jetzt machen?)
  • Angst vor Verlusten
  • Angst, den nächsten Move zu verpassen
  • Angst, die vorher gemachten Verluste nicht mehr ausgleichen zu können
  • Angst davor, falsch zu liegen
  • Angst davor, sich lächerlich zu machen vor der eigenen Familie
  • Angst davor, sich selbst zu ruinieren
  • Angst vor dem Verlassen der eigenen Komfort-Zone

Der Fight-or-flight-mode

Evolutionsbiologisch bezeichet man den Zustand, in den viele Trader im Angesicht eines drohenden Verlustes gelangen als „Fight-or-flight-Modus,“ der unseren Vorfahren sicherlich das ein- oder andere Mal das Leben gerettet hat, für unser Dasein als Trader an den Finanzmärkten aber völlig kontraproduktiv ist. In diesem Zustand wird dem Gehirn und den Verdauungsorganen Glukose entzogen und stattdessen den Muskeln bereitgestellt, um sie für den anstehenden Überlebenskampf fit zu machen. Dies führt zu einer geringeren Versorgung des Gehirns mit Energie und zur Unterdrückung von kognitiven Funktionen auf höherer Ebene. Rationale Entscheidung zu treffen ist in diesem Stadium so gut wie unmöglich. Der Trader wird in diesem Zustand messbar weniger intelligent, weniger objektiv und reagiert stärker emotional.

Pole Dich um!

Um im Trading erfolgreich zu werden, muss der Verstand förmlich umgepolt werden. Die Wahrnehmung muss weg vom Erstreben einer nicht erreichbaren Sicherheit, hin zu einem Denken in Wahrscheinlichkeiten und Risikoparametern. Das ist natürlich leichter gesagt als getan, doch man kann sich einige Hilfsmittel zur Seite stellen, die den Sprung in die Profitabilität erleichtern. Die meisten Trader müssen sich jahrelang darum bemühen, sich von ihren Ängsten und Überzeugungen, mit denen sie sich selbst im Weg stehen zu desensibilisieren, bevor sie endlich nachhaltigen Erfolg im Trading erreichen. Im Laufe der Zeit wird so die Selbsteinschätzung und die Einstellung zur Unsicherheit neu programmiert. Denn sobald Unsicherheit oder Verwirrung auftritt, übernimmt die Angst wieder das Regiment im Handel und sorgt dafür, dass wir völlig irrationale Entscheidungen treffen, die mitunter kontraproduktiv sind und die wir meistens auch schnell wieder bereuen, sobald wir am nächsten Tag wieder einen „klaren Kopf“ haben. Die Angst infiziert das kritische Denkvermögen, das für Trading auf höchstem Niveau erforderlich ist. Denn die untrainierte, für Gefühle zuständige rechte Gehirnhälfte rechnet schon voller Angst mit möglichen negativen Folgen und stellt die rationale linke Gehirnhälfte förmlich kalt. In der Praxis muss der Trader eine Reihe von Fähigkeiten und den Einsatz von Werkzeugen lernen, welche die emotionale rechte Gehirnhälfte in Schach halten. Dies gelingt, indem er sich mit Disziplin, Geduld, Mut und Unabhänggkeit der Unsicherheit stellt, sodass die Angst erst gar keine Chance mehr hat, die Kontrolle zu übernehmen.

Trade nicht, um zu gewinnen oder zu verlieren

Die große Veränderung besteht darin, dass man nicht mehr tradet um zu gewinnen oder zu verlieren, was man sowieso letztendlich nicht beeinflussen kann. Stattdessen managed der Trader nun seinen Verstand, der die Leistung vollbringt den Trade auszuführen, was mit einem hohen Maß an Sicherheit bewältigt werden kann. Die Bewältigung der Angst im Trading beginnt damit, seine Emotionen unter Kontrolle zu bringen, um Angst und Gier überhaupt keinen Raum zu geben, unseren Verstand zu unserem Nachteil zu manipulieren. Ein wirklich guter Trader ist ein ausgezeichneter Beobachter von Phänomenen am Markt, der aufgrund seiner Unparteilichkeit Dinge sieht, die ein von Angst und Gier getriebener Händler nicht sieht. Der aufmerksame Trader beherrscht den inneren Dialog und weiß, dass er zu den Verlierern gehören wird, sobald es Unsicherheit und die Folge Angst es schaffen, das Ruder im Gehirn zu übernehmen.

Angst im Trading: „Ich brauche einfach nur ein gutes System“

Meist dauert es nur wenige Jahre bis der Trader zu obiger Erkenntnis gelangt, dass er mithilfe von Angst und Gier sein Ziel nicht erreichen wird und er begibt sich auf die Suche nach einem profitablen Handelssystem. Es scheint nun so einfach zu sein: „Ich befolge einfach die Regeln dieser bewährten Strategie, gehe zum richtigen Zeitpunkt Long oder Short und schon verdiene ich Geld“. Doch leider sieht die Realität grausam aus. Denn sobald der Händler ein Signal erhält, ereilt ihn die Gewissheit, dass dieses Signal nicht zwangsläufig profitabel sein muss – er geht in den Dialog mit sich und fängt wieder das Zweifeln an. Die Gefahr von Verlusten erzeugt Stress und Stress erzeugt Angst, was häufig zu einem Aufschub des Trades und zu einer Phase des Zögerns führt. Fängt nun der Markt an, sich tatsächlich in die anvisierte Richtung zu bewegen, führt das zu noch mehr Stress beim Trader, da er nun erkennt, eine profitable Gelegenheit „verpasst“ zu haben. Dieses emotionale Unbehagen führt häufig zu einer implusiven Entscheidung und zu einem Einstieg mit schlechtem CRV, sodass ein potenzieller Verlust wiederum größer ausfällt als zunächst angenommen und der Trader verfällt in einen desaströsen Strudel aus Unbehangen, Angst, Zweifel, Stress und Reue. Letzten Endes gehen die größten Misserfolge im Trading weniger auf ein schlechtes Setup zurück, sondern auf die Unfähgigkeit des Traders objektiv zu bleiben, die Marktbewegungen emotionslos zu analysieren und die selbst auferlegten Regeln zu befolgen. Um der Angst entgegenzuwirken braucht man Vertrauen in sein Handelssystem. Man muss wissen, dass es auf Dauer funktioniert, auch wenn der einzelne Trade durchaus mal scheitern kann.

So besiegst Du die Angst im Trading

Nicht umsonst beschäftigen große Investmentbanken und erfolgreich Prop-Firmen nicht nur Mathematiker und begabte Trader, sondern meist auch eine Heerschar von Psychologen, um die Händler bei der Stange zu halten und/oder ihren Handelsstil zu optimieren. So kann der Trader, der bereits eine Position nach Regelwerk eingegangen ist und droht unruhig zu werden, sich zum Beispiel mit einer anderen Aufgabe beschäftigen, die seine volle Konzentration erfordert um nicht in Versuchung zu geraten, den möglicherweise profitablen Trade vorzeitig wieder an die Wand zu fahren. Hier kann man sich beispielsweise eine unterhaltsame Dokumentation ansehen oder der Hausarbeit nachgehen, während der Trade unbemerkt dem geplanten Ziel entgegenwackelt. Weitere Möglichkeiten, der Angst entegegenzuwirklen und damit endlich den Weg der nachhaltigen Profitablität entegegenzusteuern sind:

  • Körperliche Betätigung oder Sport, sobald man merkt, dass das Gehirn droht in den Fight-Mode abzudriften. Denn dadurch entfernt man sich nicht nur selbst aus der Situation, sondern eliminiert gleichsam gefährliche Stresshormone aus seinem System, die den erfolgreichen Handel konterkarieren.
  • Entkoppel Dein Handelskonto vom Konto für den Lebensunterhalt. Das Handelskonto darf niemals den Stellenwert deiner alleinigen Existenz erreichen, denn sonst wird jede Bedrohung dieser zwangsläufig auch als solche wahrgenommen. Das Tradingkonto soll und darf lediglich den Status eines Spielgeldkontos haben, um existenzbedrohende Ängste gar nicht erst aufkommen zu lassen.
  • Ein (halb)automatisches vorgefertiges Handelssystem mit positivem Erwartungswert kann es dem Trader erleichtern, die schwerwiegende Entscheidung des Ein- und Ausstiegs zumindest teilweise zu übernehmen und ihn bei einer objektiven und absolut rationalen Entscheidung zu unterstützen.
  • Ebenso das Risiko- und Money-Management sollte in Stein gemeißelt und schriftlich fixiert sein. Auch hier kann man sich von den meisten Handelsplattformen voll- oder halbautomatisch unterstützen lassen, sodass ein Totalverlust der gesamten Einlage quasi ausgeschlossen ist und jeder Trade von vorneherein mit einem annehmbaren Chance-Risiko-Verhältnis ausgeführt wird. Wichtig ist hierbei, bereits vor Aufgabe des Trades alle Parameter von Stop-Abständen über die Gewinnsicherung bis hin zu Take-Profit-Zielen eindeutig zu definieren und nicht mit solchen Überlegungen erst anzufangen, wenn der Trade bereits eingegangen wurde.
  • Finde den passenden Markt zu deiner Strategie und halte dich nicht mit Märkten auf, die dir nicht die gewünschten Resultate bringen (können).

All diese kleinen Schritte helfen dem Trader letzten Endes, seine Ängste und Unsicherheiten zu kanalisieren und den Weg in die Profitabilität zu ebnen. Am Ende wird der Trader merken, dass er bei seiner Suche nach dem „Heiligen Gral“ und der Wunderstrategie zumeist am falschen Ende gesucht hat und das eigentliche Übel für sein permanentes Versagen im Grunde die ganze Zeit in den eigenen Händen hielt.

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