Marktteilnehmer am Devisenmarkt

Wer erfolgreich traden will, muss seine Gegner kennen.

devisenhandel

Wer sich dazu entschließt, als Händler in einem beliebigen Markt aufzutreten, sollte vorher zwei Fragen beantworten können: Wer sind die anderen Marktteilnehmer ... und welche Ziele verfolgen sie? Wer nicht gerade als Market Maker auftritt - das sind im Devisenhandel nur die Banken - gestaltet einen Markt nicht. Der Forex-Markt ist schon von seiner historischen Bestimmung her von der Präsenz der Banken als direkte Marktteilnehmer geprägt. Eine passende landläufige Unterscheidung teilt die Marktteilnehmer am Devisenmarkt in direkte bzw. Market Maker und indirekte bzw. Market Taker ein. Da die Market Taker damit arbeiten müssen, was die Market Maker ihnen vorgeben, sind sie gut beraten, sie und ihre Ziele zu kennen. Nur wer seine Gegner kennt, kann sich auf sie einstellen.

Die Banken

Innerhalb der Banken gibt es viele verschiedene Gruppen, die mit Devisengeschäften in Kontakt stehen. Primär sind dies Händler, die aktiv mit Devisen handeln. Diese führen zum Beispiel Kundenaufträge aus, agieren als Market-Maker oder handeln auf Rechnung der Bank. Aber auch Investmentgesellschaften oder Hedge-Fonds sind mittlerweile große Player im Devisenmarkt. Zum Teil spekulieren diese ebenfalls auf Wechselkursschwankungen oder aber benötigen zumindest Devisen, um Wertpapiere in fremden Währungen handeln zu können. Dabei ist festzustellen, dass sich ein Großteil des Volumens auf immer weniger Banken konzentriert. In Deutschland sind zum Beispiel lediglich vier Banken für ungefähr drei Viertel der Umsätze am Devisenmarkt verantworlich. Große Institutionen hedgen sich mit Positionen in Devisen gegen Verluste aus anderen Geschäften ab.

Zentralbanken

Die Zentralbanken nehmen ebenfalls am gewöhnlichen Devisenhandel teil. Außerdem greifen Zentralbanken von Zeit zu Zeit auch mit Absicht in den Markt ein, um den Wechselkurs in eine bestimmte Richtung zu bewegen und eine vermeintliche Marktströmung zu korrigieren. Dies passiert durch sogenannte "Quantitative Lockerungen" oder Leitzinsveränderungen, mit denen jede Menge Liquidität in den Umlauf gepumpt oder aus dem Markt genommen wird, um gewisse Ziele zu erreichen, wie ein bestimmtes Inflationsziel oder ein Ankurbeln der Wirtschaft. Dies wird auch als Intervention bezeichnet und hat aufgrund der Marktmacht der Zentralbanken in der Regel eine heftige Bewegung des Wechselkurses zur Folge. Untersuchen haben aber gezeigt, dass diese Eingriffe meist nur temporär Erfolg hatten.

Broker

Der Einfluss der klassischen Broker hat in den vergangenen Jahren stark abgenommen, da immer mehr Volumen über elektronische Handelsplattformen gehandelt werden. Vor allem bei exotischen Währungen oder großen Summen wird zwar nach wie vor auf das Telefon zurückgegriffen, im alltäglichen Handel beträgt der Anteil der elektronischen Systeme aber bereits ungefähr 90 Prozent. Im Bereich der Broker bedeutet der Ausdruck Market Maker, dass dieser Broker die Kurse selbst stellt, über einen Dealing-Desk. Da solche Broker die Kurse manipulieren können sind sie gefährlich und sollten gemieden werden.

Internationale Konzerne

Obwohl sich der Anteil von realwirtschaftlichen Transaktionen nicht zweifelsfrei bestimmen lässt, wird er auf maximal zehn Prozent des Volumens geschätzt, wobei die meisten Quellen von weniger als fünf Prozent ausgehen. Diese Transaktionen lassen sich größtenteils auf internationale Konzerne zurückführen. Im Rahmen der Globalisierung kommen große Industrie- und Serviceunternehmen mit einer Vielzahl von Währungen in Kontakt. Da Güter und Dienstleistungen häufig in der lokalen Währung abgerechnet werden, besteht bei den Unternehmen zunehmender Bedarf an Devisentransaktionen. Ein Großteil aller Transakionen am Devisenmarkt geht nicht auf realwirtschaftliche Vorgänge und Transaktionen zurück, sondern beruht auf spekulativen Motiven. Der Devisenmarkt wird von einigen großen Geschäfts- und Investmentbanken sowie den Zentralbanken dominiert. Viele große Konzerne müssen sich gegen Währungsverluste abhedgen und nutzen daher den Devisenmarkt.

Interbankenmarkt

Einer der Hauptunterschiede zwischen dem Handel mit beispielsweise Aktien und Devisen besteht in der Handelsweise. Während Aktien normalerweise an der Börse gehandelt werden, z. B. der Börse Stuttgart, Frankfurt oder der NYSE, werden Devisen "Over the Counter" (OTC) gehandelt. Es gibt keinen fixen Marktplatz, der Angebot und Nachfrage wie eine Börse bündelt, sondern die Handelspartner handeln direkt miteinander. Dennoch gibt es auf die wichtigsten Währungen auch Futures, die man ebenfalls handeln kann. Möchte beispielsweise eine Bank eine Devisentransaktion abschließen, ruft sie so lange bei anderen Banken an, bis sie einen Handelspartner für ihre Transaktion gefunden hat. Alternativ kann sie auch einen elektronischen Broker verwenden, der zumindest einen Teil des weltweiten Angebots und Nachfrage bündelt, dabei aber nicht direkt mit einer Börse vergleichbar ist. Den Interbankenmarkt kann man sich somit als ein Netzwerk vorstellen, das die größten Marktteilnehmer miteinander verknüpft. Ist man nicht Teil des Netzwerkes, benötigt man einen Intermediär (z. B. einen Broker, der wiederum Teil des Netzwerkes sein muss, um mit Devisen zu handeln.

Daraus ergibt sich eine Reihe von Unterschieden zum Handel an einer Börse. Für den privaten Händler besteht dieser primär in den Handelszeiten. So unterliegt der Handel im Interbankenmarkt keinen zeitlichen Beschränkungen, wie sie durch die Handelszeiten der Börse gegeben sind. Devisen werden rund um die Uhr gehandelt - von montags bis freitags. Lediglich am Wochenende ruht der Handel.

Der Schwerpunkt der Handelsaktivität bewegt sich dabei rund um die Erde, je nachdem, wo die Banken gerade geöffnet sind. Ein Handelstag beginnt im asiatischen Raum. Anschließend verlagert sich die Hauptaktivität nach Europa, bevor sich der Handel anschließend in die USA bewegt. Der Handel beginnt montagmorgens in Asien und endet am Freitagabend in den USA. Auch wenn die Liquidität je nach Uhrzeit schwankt, findet keine Unterbrechung des Handels statt.

Die Entwicklung der Aktivität spiegelt sich auch in der Verteilung der Umsätze auf die einzelnen Länder wider: Die Hauptzentren für den Devisenhandel sind eindeutig London und New York. Die meisten Forex-Broker für Privatpersonen bieten ebenfalls den Handel mit Devisen rund um die Uhr an. Handelt man dagegen mit derivativen Produkten (Wertpapiere, die ihren Wert aus den Wechselkursen ableiten, z. B. CFDs), muss man sich nach den Börsenzeiten richten. In der Regel ist bei diesen Instrumenten somit kein Handel rund um die Uhr möglich.

Don't fight the Fed!

Der kleine Exkurs in die Welt des Devisen- und Interbankenmarktes hat eines deutlich gemacht: Als kleiner Privatanleger oder Trader haben wir es mit mächtigen Institutionen zu tun und haben keine Chancen darauf, die Devisenkurse in irgendeiner Form mit unserem mickrigen Depot künstlich zu beeinflussen, wie dies beispielsweise beim Handel von Penny Stocks möglich ist. Der bekannte Börsenspruch "Don't fight the Fed" sollte daher noch um den Spruch "Don't fight the ECB" ergänzt werden, denn auch die Europäische Zentralbank und ihr derzeitiger Vorsitzender Mario Draghi treten als die großen Marketmaker am Devisenmarkt auf. Sie bestimmen, welche Musik gespielt wird. Als kleiner privater Trader hat man daher nur die Chance, den Devisenmarkt mit dem Trend zu reiten und sollte sich auf keinen Fall gegen irgendwelche Zentralbankentscheidungen stellen. Dafür belohnt einen dieser sehr liquide Devisen-Markt aber auch mit langanhaltenden technisch sehr sauberen Trends und ermöglicht im Vergleich zum Handel mit Penny Stocks oder Futures einen sehr entspannten Handel über einen langen Zeitraum.

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