Hebelwirkung im Trading

Mithilfe des Hebel- oder Leverage-Effekts kann man weitaus mehr Geld bewegen, als in der Margin hinterlegt ist.

devisenhandel

Der Hebel wird unter den Devisen-Tradern kontrovers diskutiert. Im Jahr 2018 hat die ESMA mit ihren neuen Regulierungsvorschriften den Hebel für den klassischen Retail-Trader drastisch reduziert. Alle aktuellen Entwicklungen zu dieser Thematik verfolgen Sie direkt auf unserem Forex-News-Blog! Für die einen ist der Hebel Segen, für die anderen ein Fluch. Bei richtiger Anwendung durch einen Profi kann er jedoch ein adäquates Mittel sein, das Beste aus seinen Trades rauszuholen bei einem Minimum an Risiko. Einigen Händlern ist der Hebelbegriff vielleicht aus dem Derivatehandel bekannt. Auch in der Bundesregierung spricht man immer häufiger vom "Hebeln" bestimmter Investitionspakete für die Eurozone, was in diesem Fall nichts anderes bedeutet, als dass der Steuerzahler als Bürge für Kredite einspringt, um eine bestimmte Summe zu garantieren, die weitaus höher ist als der tatsächlich hinterlegte Geldbetrag. Anfängern sei empfohlen, ihre Trades nicht gleich zu "überhebeln", auch wenn ein Hebel von 1:400 oder 1:500 auf den ersten Blick verlockend scheint. Profitable Trader können so beispielsweise mit einem Hebel von 1:500, wie noch bis zum 01.08.2018 bei Admiral Markets möglich, mit geringem Kapitaleinsatz eine überaus hohe Rendite erwirtschaften. Für Anfänger und unerfahrene Trader ist ein solcher Hebel jedoch sehr gefährlich. Ein Totalverlust ist mit dieser Einstellung so gut wie sicher, vor allem bei sehr kleinen Konten. Im Grunde ist der Hebel nichts anderes als ein Trading-Kredit des Brokers. Bei vielen Brokern variiert der Hebel von Instrument zu Instrument. Dies geschieht aus Gründen der Risikodiversifikation, der sich auch der Broker unterwerfen muss. Ein hoher Hebel bedeutet demnach auch für den Broker ein hohes Risiko, da er die Positionen ja fremdfinanzieren muss. Finanzinstrumente wie der Bitcoin, für den erst seit kurzem ein Future existiert, bilden ein höheres Risiko für den Broker, da er sich hier schlecht auf dem Primärmarkt absichern (hedgen) kann. Der Handel mit Hebel ist quasi ein Handel mit Fremdkapital. Seit der ESMA-Regulierung 2018 werden alle Hebel im Forex- und CFD einheitlich auf ein Maximum von 1:30 begrenzt. Dafür fällt im Gegenzug auch die Nachschusspflicht weg - das heißt das Konto des Traders kann nicht mehr wie vorher in den negativen Saldo rutschen, durch ein Überhebeln der Positionen und/oder unvorhergesehene Flash Crashs am Markt.

Hoher Hebel trotz ESMA?

Die ESMA hat die Traderszene 2018 schwer im Griff und ordentlich durchgerüttelt. Allgemein war das Jahr 2018 bislang kein erfreuliches Jahr für Selbstständige oder Trader. Denn nicht nur die ESMA macht Tradern und Trading-Coaches das Leben schwer, auch die völlig absurde DSGVO, nach der im Grunde jeder Selbstständige nun mit einem Bein im Gefängnis steht. Der Überregulierungswahn der EU kennt derzeit keine Grenzen mehr, sodass sich viele mit dem Gedanken tragen, die EU zu verlassen. Dabei ist die Hebelreduzierung noch das geringere Übel, denn es gibt einfache Ausweichmöglichkeiten. Was viele Tradinganfänger auch nicht wahrhaben wollen: Selbstverständlich gibt es weiterhin Micro- und Minilots, sodass man auch mit kleinem Konto und angemessenem Risiko von 1 - 2% pro Trade das Traden lernen und üben kann. Nur die gigantisch überhebelten Zockertrades funktionieren mit einem Hebel von 1:30 nun nicht mehr wirklich. Wer dennoch einen hohen Hebel traden möchte, der hat folgende Möglichkeiten:

  • 1. Nutzen Sie die Gelegenheit zum Umstieg auf ein echtes Futures-Konto bei AMP. Hier kann man auch mit kleiner Einlange von $500 Micro-Forexpaare und den Micro-Gold traden, die mit ca. 1 USD/Punkt zu Buche schlagen. Ist das Konto etwas größer, kann man dann auch schon bald auf den Mini-FDAX (FDXM) oder E-Mini S&P umsteigen und handelt so am echten, regulierten Futures-Markt. Seit Mai 2019 sind hier auch die brandneuen Micro-Futures handelbar auf die weltweit beliebtesten Indizes S&P 500, Dow Jones, Russel 2000 und Nasdaq. Diese Micro-Futures erfordern lediglich eine Margin von $50 pro Kontrakt und notieren mit 1/10 des "großen" Mini-Kontraktes, also beispielsweise im S&P mit $1,25/Tick statt $12,50.
  • 2. Die Einstufung als Professional Trader: Wer weiterhin CFDs handeln will und schon mindestens 1 Jahr erfolgreich mit entsprechender Positionsgröße getradet hat, kann sich bei seinem CFD-Broker ggf. als Professional Trader einstufen lassen und darf so unter alten Bedingungen weiterhandeln. Vorsicht: Die Nachschusspflicht gilt wieder für Professional Trader, auch wenn einige Broker zumindest freiwillig teilweise darauf verzichten (Admiral Markets bis 50.000 Euro)
  • 3. Ein Konto bei einem außereuropäischen Broker: Die ESMA-Regelung gilt nur innerhalb der EU. Wer ein Konto bei einem Broker außerhalb der EU eröffnet, fällt nicht unter die ESMA-Regulierung. Aber Vorsicht: Einige Offshore-Broker betreiben unseriöse Geschäftspraktiken und man genießt keinerlei Rechtssicherheit, wenn der Broker auf den Cayman Islands oder den Bahamas registriert ist. Ob so ein Broker das verdiente Geld letztendlich auszahlt, bleibt immer ein Glücksfall.

Hebel im Zertifikatehandel

An der Börse kennen wir die Hebelwirkung auch im Zertifkatehandel oder im Handel mit Optionen. In der Folge ein Beispiel:
Beispiel Wir kaufen ein Hebelzertifikat, zum Beispiel ein Faktorzertifikat auf den deutschen Aktienindex DAX. Da wir auf steigende Kurse setzen, kaufen wir ein Long-Zertifikat. Würden wir auf fallende Kurse spekulieren, wäre ein Short-Zertifikat unsere Wahl. Um unsere Gewinne zu vervielfachen, bieten die Emittenten Zertifikate mit unterschiedlichen Hebeln an, zumeist mit einem Hebel von 2, 4, 6, oder 8, je nach Risiko-Affinität oder -Aversion des Traders. Kaufen wir also ein Long-Zertifikat mit dem Faktor 8 auf den DAX und der DAX steigt am nächsten Tag tatsächlich um 3 Prozent, haben wir mit unserem Zertifikat nicht nur 3 Prozent Gewinn gemacht, sondern 24 Prozent (3 x 8). Ein Zertifikat, das wir am Vortag für 10 Euro gekauft haben, wäre also am Ende des nächsten Tages bereits 12,40 Euro Wert und nicht nur 10,30, wie bei einem ungehebelten Schein. Läuft der Kurs allerdings gegen uns und der DAX verliert entgegen unserer Erwartung 3 Prozent, müssen wir mit einem Hebel von 8 auch 24 Prozent Abschlag auf das Zertifikat in Kauf nehmen.

Hebel bei Futures

Im Gegensatz zum Aktienhandel wird, sobald der Terminkontrakt eingegangen wird, noch keine Zahlung fällig. Noch nicht. Um aber sicherzustellen, dass der Trader der Verpflichtung aus dem Vertragsverhältnis des Futures auch nachkommen kann, hinterlegt er eine geringe Sicherheitsleistung, die Margin. Das heißt, es muss für die entsprechende Spekulation nicht die gesamte Summe vom Trader aufgebracht werden, sondern nur ein geringer Teil davon. Falls die Position während des Handelns unter die geleistete Sicherheitsleistung fällt, wird sie automatisch vom Broker geschlossen. Bei Futures-Brokern ist dieser Vorgang meist mit einer Gebühr verbunden. Der berühmte Margin Call ist dann erreicht. Früher, als noch häufiger per Telefon als per Internet gehandelt wurde, kam in diesem Moment ein Anruf vom Broker mit der Bitte um Nachschuss, da sonst das Konto geschlossen und sämtliche Positionen aufgelöst werden. So wird sichergestellt, dass sich der Trader nicht verschuldet und keine Nachschusspflichten entstehen. Während die sogenannte Nachschusspflicht für den Retail-Trader im Bereich Forex- und CFD vor kurzem von der ESMA und der BaFin aufgehoben wurde (d. h. das Konto kann maximal auf Null fallen), besteht diese im Futures-Handel weiterhin! Sollte also der Trader beispielsweise Long in einem Index positioniert sein und die Preise stürzen aufgrund eines politischen Ereignisses (z. B. Terroranschlag, Krieg etc.) unvermittelt ab, es gibt Limit Ups oder Downs, der Handel wird für ein paar Tage ausgetzt und eröffnet erst einige Tage später wieder tausend Punkte tiefer, dann können für den Futures-Trader exorbitante Verluste entstehen, die mit der Margin nicht mehr abgedeckt sind. Der StopLoss hat in diesem Fall keine Wirkung, da er erst zum nächstverfügbaren Kurs Market wieder ausgeführt wird. Solange der Markt geschlossen ist, gibt es aber keine verfügbaren Kurse. Der Trader muss dann sozusagen dem Broker nachschießen, bis sein Konto wieder auf Null steht. In einem solchen, wenn auch sehr seltenen Notfall, ist der Trader gut damit beraten, sich ggf. im Falle eines solchen Ereignisses auf einem eng korrelierten Markt abzuhedgen. Bei einem Terroranschlag in den USA und einer gleichzeitigen Long-Position in einem US-Index würde sich, wenn der Handel geschlossen wird, beispielsweise eine Short-Position im DAX oder einem anderen Nebenwerte-Index anbieten, um die Verluste wieder auszugleichen - sofern diese Börse noch weiterhin geöffnet hat. Jeder Trader ist gut beraten, sich einen solchen "Notfallplan" zurechtzulegen, bevor mit hohen Summen in den Echtgeldhandel einsteigt. In solchen Situationen muss der Trader kreativ werden und ggf. auch auf andere Produkte ausweichen, um sich beispielsweise auch mit Short-Zertifikaten eines Emittenten (z. B. einer Bank) gegen die Verluste am Futures-Markt abzuhedgen. Außerdem sollte man stets eine funktionierende Internetverbindung zu seiner Plattform haben und zwar auch für den Fall, dass der eigene Router oder der eigene Internetprovider einen Störungsfall hat. Was machen, wenn man eine laufende Position im Markt hat und der Strom plötzlich ausfällt? Für diesen Fall hat sich eine mobile Datenflat, z. B. ein LTE-Tarif als hilfreich erwiesen, der möglichst bei einem anderen Anbieter abgeschlossen wird. So kann man auch im Falle eines größeren Blackouts noch auf sein Konto zugreifen und ggf. offene Positionen schließen, wenn diese in Gefahr sind.

Hebel im Devisenhandel

Das Hebelsystem wird auch im privaten Devisenhandel angewendet, um die finanzielle Integrität des Traders nicht zu gefährden. Um als privater Händler am Forex-Handel teilzunehmen, muss man also nicht den gesamten Betrag der gehandelten Summe auf das Konto des Brokers überweisen. Es reicht daher aus, einen Bruchteil davon (die vom Broker geforderte Sicherheitsleistung also Margin oder Ersteinlage) auf dem Konto zu haben. Allerdings fällt die geforderte Einlage beim Forex-Handel im Vergleich zum Handel mit Futures und Optionen meist deutlich geringer aus. Aus diesem Grund ist der Devisenhandel mittlerweile auch bei Kleinanlegern so beliebt. Der Vorteil dabei ist, dass der Verlust auf die Ersteinlage (zumeist zwischen 25 und 1000 Dollar oder Euro) beschränkt ist, während man gleichzeitig schier unendliche Gewinnchancen hat. So kann man beispielsweise mit einem Hebel von 1:400 das 400-fache seines Einsatzes bewegen! Falls der Kurs einmal unter die Summe fällt, die durch die Mindesteinlage abgedeckt ist, schließt der Forex-Broker automatisiert den Handel, aktuell bei 50% der erforderlichen Margin für den Trade. Erfahrene Trader wissen allerdings, dass man mit höheren Summen einsteigen sollte, um den Gewinn zu maximieren, zumindest sofern man vom Traden leben möchte. Denn ab und zu ist es notwendig, auch mal einen längeren Draw Down zu überstehen, was nur dann geht, wenn das Konto ausreichend mit Kapital gedeckt ist. Mit ausreichend Kapital sprechen wir für den Start einer ernsthaft ambitionierten Trader-Karriere von einem Minimum ab 10.000 Euro, besser noch 20.000 Euro. In allen anderen Fällen, in denen das Konto mit wenigen hundert Euro unterkapitalisiert ist, wird man meist zu früh vom StopLoss aus dem Trade genommen und macht kontinuierlich Verluste. Daher sollte man als Anfänger lieber ein paar Monate sparen und mit dem Demokonto üben, um dann gleich mit 1000 Euro einzusteigen, anstatt 10 mal 100 Euro unnötig zu verbrennen.

Margin

Viele Forex-Broker verlangen eine Sicherheitsleistung zwischen ein bis vier Prozent der gehandelten Summe. Für ein Standard-Lot (bestehend aus 100.000 Einheiten einer Währung) beträgt die Margin also 1.000 bis 4.000 Einheiten der Basiswährung. Dabei sollte man nicht vergessen, dass bei einem Standard-Lot im EURUSD jedes Pip (die 4. Nachkommastelle eines Kurses) ganze 10 US-Dollar ausmacht! Es reichen also geringe Kursbewegungen aus, um ein solch unterkapitalisiertes bzw. überhebeltes Konto auszuradieren, wenn man falsch positioniert ist und der Kurs gegen einen läuft.

Für ein sogenanntes Mini-Lot, das einige Broker im Angebot haben und das häufig von Anfängern wahrgenommen wird, (10.000 Einheiten der Basiswährung) beträgt sie lediglich 100 bis 400 Einheiten der Basiswährung. Um Positionen über das Wochenende zu halten, verlangen einige Broker eine höhere Margin, da zu diesem Zeitpunkt nur geringe Liquidität im Devisenmarkt vorhanden ist und somit ein höheres Risiko besteht. Beim Handel von einem Minilot beträgt der Wert pro Pip nur noch 1 USD. Für Anfänger mit kleinen Konten ist es am Besten, mit dem Handel von Micro-Lots zu beginnen. Der Wert eines Pips beträgt hier nur noch 10 Cent und ermöglich so ein angemessenes Risiko- und Moneymanagement auf für kleine Konten.

Um als privater Trader am Devisenmarkt 100.000 Einheiten einer Währung zu bewegen, braucht man bei einer Margin von einem Prozent (meist als 1:100 angegeben) somit lediglich einen Kontostand von zumindest 1.000 Einheiten der Basiswährung, also beispielsweise 1000 Euro. Ab August 2018 sind es 3.333 Euro für 1 Lot im EURUSD bei Retail-Kunden. Für Professionals ändert sich nichts. Dieser Betrag wird zur Kontoeröffnung per Überweisung oder Paypal von Trader auf das Konto des Brokers überwiesen, den Rest stockt der Broker auf. Dieser Effekt wird dann als Hebeleffekt bezeichnet.

Mit nur 1.000 Euro auf dem Konto lassen sich also in diesem Beispiel 100.000 Euro im Devisenmarkt bewegen, also das Hundertfache (!) der tatsächlich hinterlegten Summe!

Beispiel

Die Hebelwirkung, in der Fachsprache auch Leverage-Effekt oder Hebeleffekt genannt, zeigt sich am besten anhand eines kleinen Beispiels: Angenommen, ein Trader hinterlegt nur die minimale Einlage (ein Prozent) von der gehandelten Summe. Handelt er mit einem Standard-Lot (100.000 Einheiten der Basiswährung, bei einem Trade im EUR/USD somit 100.000 Euro), benötigt er somit nur einen Kontostand von 1.000 Euro. Diese 1.000 Euro werden nun ständig mit den Gewinnen und Verlusten aus der 100.000 Euro-Position verrechnet. Geht der Trader einen Long-Trade im EURUSD ein und erzielt einen Gewinn von 40 Pips, so kann er sich über 400 Euro, also 40 Prozent Rendite freuen. Liegt er allerdings falsch mit seiner Einschätzung, wird sein Konto um 40 Prozent, vermindert. Sein neuer Kontostand beträgt dann nur noch 600 Euro.

Je nach Wechselkurs reicht somit häufig bereits eine Bewegung von einem Prozent im Wechselkurs, um das Konto zu verdoppeln - oder auch um es gänzlich zu vernichten. Daher sollte man nur mit Geld spekulieren, das man wirklich übrig hat und eine angemessene Positionsgröße wählen. Ganze Lots sollten nur Profis mit sehr großen Konten handeln, zumal noch mit Finanzierungskosten wie Spread, Kommissionen und Swap-Gebühren zu rechnen ist. Um den Totalverlust des eingesetzten Kapitals zu vermeiden, sollte man unbedingt einen StopLoss setzen, der die Position schließt, wenn der Trade nicht in die gewünschte Richtung läuft und nur 1 - 2 Prozent seines Kapitals überhaupt für einen Trade riskieren. Alternativ kann man die Position hedgen, also einen Trade in Gegenrichtung eröffnen. Mit dieser Strategie kann man seine Margin erhöhen und gleichzeitig Gewinn mit der Gegenbewegung machen. Natürlich muss man die gehedgte Position rechtzeitig wieder schließen, sobald der Trade wieder in die gewünschte Richtung läuft.

Noch ein Beispiel zur Veranschaulichung

Mit einem Konto von 25 Dollar wird eine Position über 100 Dollar eingegangen. Das heißt, man handelt mit 100 Dollar im Markt, und 25 Dollar sind als Sicherheitsleistung auf dem Konto hinterlegt. Wertet die gehandelte Position nun um 25 Dollar auf, entspricht dies einem Gewinn von 25 Prozent. Da sich auf dem Konto nur die Sicherheit von 25 Dollar befindet, verdoppelt sich der Kontostand somit - obwohl sich die Position nur um 25 Prozent bewegt hat. Der gleiche Effekt wirkt aber natürlich auch umgekehrt: Bei einem Verlust von 25 Prozent der gehandelten Position wäre das Konto leer. Der Hebel, der auf den Kontostand wirkt, ist in diesem Beispiel 1:4

Sicherheit des Kontos, Risikomanagement und Hebel/Leverage hängen also unmittelbar zusammen. Viele Anfänger im Devisenhandel lassen sich leider von den hohen Gewinnaussichten durch eine hohe Hebelwirkung locken, die bei voller Ausschöpfung des Hebels in Aussicht stehen. Ist auf dem Konto tatsächlich nur die minimale Sicherheitsleistung oder wenig mehr vorhanden, bestehen in der Tat hohe prozentuale Gewinnmöglichkeiten, wie eben anschaulich dargestellt. Das Gleiche gilt allerdings auch für das Risiko, ein schneller Totalverlust ist nicht ausgeschlossen. Andererseits macht der Hebel den Devisenhandel für viele auch interessant, da so selbst "der kleine Mann" mit einer relativ niedrigen Einlage in kurzer Zeit ein erhebliches Vermögen erwirtschaften kann. Tatsächlich ist es jedoch nur möglich langfristig profitabel zu handeln, indem man den Hebel nicht voll auskostet und die Positionsgröße seinem Konto entsprechend angleicht. Alles andere läuft unter der Überschrift sinnlose Zockerei! Um seine Einlage nicht unnötig zu gefährden, sollte der Trader Verluste klein halten und diese Trades schnell beenden, während er profitable Trades lange laufen lässt um den Trend und die Hebelwirkung von auszukosten. Solche Einstiege realisiert mit engen Stops und geschickter Chartanalyse.

Lotsize: Die richtige Positionsgröße wählen

Die Höhe des Hebels lässt sich zwar einerseits bei der Kontoeröffnung angeben, als Trader hat man jedoch die Möglichkeit der "Feinjustierung", indem man eine der eigenen Kontogröße angemessene Lotsize wählt. Man kann hier zwischen Standard-Lot (100.000 Einheiten), Mini-Lot (10.000 Einheiten) und Mikro-Lots (1000 Einheiten). Im Metatrader 4 und MT5 wählt man die Lotsize in der Eingabemaske bei der Aufgabe einer Order:

lotsize

Über die Einstellung der entsprechenden Lotgröße, kann der Trader seinen Hebel "feinjustieren". Mit Microlots können auch Tradinganfänger im niedrigen einstelligen Euro-Bereich das Traden lernen und üben. Um ein Microlot aufzumachen, braucht man lediglich 30 Euro Mindesteinlage.

Dabei sollte man als Anfänger darauf achten, dass man auf kleinen Konten mit einer Balance von bis zu 1000 Euro ausschließlich im Micro-Lot-Bereich (0,01 Lot) tradet. Mit wachsender Erfahrung und wachsender Kontogröße auf 2000 Euro und mehr kann man dann auf das Traden mit Mini-Lots umstellen, um so größere Gewinne zu machen. Handelt man mit Micro-Lots, entspricht die Bewegung von einem Pip im Markt 0,10 USD, pro Minilot sind es 1 USD pro Pip und öffnet man ein ganzes Lot, werden mit jedem Pip 10 USD bewegt. Handelt nun ein Anfänger mit wenig Erfahrungen im Devisenhandel und kleinem Konto gleich ganze Lot, reichen wenige Pips Bewegung aus, um das gesamte Konto zu eliminieren.

Anwendung in der Praxis

Diese Ausführungen über den richtigen Hebel und die Positionsgrößen werden für den Trading-Anfänger recht theoretisch sein. Daher ist das Beste, sich ein unverbindliches Demokonto mit ausreichend Spielgeld einzurichten, um sich in Ruhe mit dem Einsatz verschiedener Positions- und Lotgrößen vertraut zu machen. Laden Sie Ihr Spielgeldkonto mit 50.000 Euro auf und eröffnen eine Position im EURUSD mit 1 Lot, mit 0.1 Lot und mit 0.01 Lot. Beobachten Sie was passiert, wenn sich der Kurs bewegt. So können Sie schnell ihr Risiko berechnen und sehen Live und in Farbe, wie mächtig die Hebelwirkung im Trading zur Anwendung kommt. So fängt man an das Traden zu lernen.

Sie möchten das Traden von der Pike auf lernen oder sich neue Trading-Strategien aneignen? Sie wissen nicht, wie der Metatrader 4 funktioniert? Abonnieren Sie den YouTube YouTube-Kanal von devisen-handeln.org und verpassen so kein Trading-Video oder Tutorial mehr!

Weiter lernen

Diese Seite weiterempfehlen

RISIKOWARNUNG: Devisen-, Futures- und CFD-Handel auf Margin ist mit einem hohen Risiko verbunden und ist daher nicht für jeden Anleger geeignet. Alle Finanzprodukte mit Hebelwirkung bergen ein hohes Risiko für Ihr Kapital. Mit dem Handel solcher Finanzprodukte können Sie Ihre gesamte Einlage verlieren. Bevor Sie handeln, sollten Sie sorgfältig Ihre Investitionsziele, finanziellen Umstände, Bedürfnisse sowie Ihren Erfahrungsstand und Ihre Sachkenntnis in Betracht ziehen. Der Inhalt dieser Website darf nicht als persönliche Anlageberatung verstanden werden. Durch den Handel und die Spekulation mit Devisen, könnten Sie einen Teil oder den kompletten Verlust Ihrer hinterlegten Geldeinlage erleiden und sollten deshalb nicht mit Kapital spekulieren, dessen Verlust Sie sich nicht leisten können. Seien Sie sich aller Risiken bewusst die mit dem Devisenhandel verbunden sind.

VERGÜTUNG: Im Rahmen von Partnerprogrammen kann die erfolgreiche Promotion von auf dieser Webseite gelisteten Anbietern vergütet werden. Alle über unseren Link eröffneten Live-Konten berechtigen zum kostenlosen E-Mail-Support unter info [at] devisen-handeln.org zu den Themengebieten Daytrading, Swing Trading und Social Trading.