Erfolgsberechnung und Pips

Erfolgsberechnung, Pips und Steuern.

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Während der Gewinn beim Aktienhandel leicht zu ermitteln ist, sind viele Anfänger beim Devisenhandel aufgrund der zwei involvierten Währungen verwirrt und tun sich bei der Bestimmung des Gewinns oder Verlusts einer Position schwer. Was auch viele Anfänger nicht wissen: Der Gewinn aus dem Devisenhandel muss selbstverständlich versteuert werden, denn er fällt unter die Abgeltungssteuer. Im Folgenden daher eine detaillierte Aufschlüsselung, wie sich der Gewinn oder Verlust aus einer Devisenposition berechnen lässt.

Heute schon gepipt? Der Wert eines Pip

Der Gewinn oder Verlust, der aus einer Wechselkursbewegung von einem Pip resultiert, lässt sich vergleichsweise einfach berechnen. Ein Pip entspricht der geringstmöglichen Kursveränderung und bezieht sich auf die vierte Nachkommastelle, zum Beispiel von 1,2974 auf 1,2975. Erhielt man anfangs für einen Euro noch 1,2974 USD, so sind es nun 1,2975 USD.

Ändert sich der Wechselkurs des EUR/USD um einen Pip, entspricht dies somit 0,0001 US-Dollar je gehandeltem Euro.

Handelt man ein Standard-Lot (also 100.000 Euro in diesem Beispiel), entspricht dieses Pip somit 10 US-Dollar (0,0001 US-Dollar je Euro bei einer Position von 100.000 Euro).

Beträgt die Handelsgröße lediglich ein Mini-Lot (10.000 Euro) beträgt der Gewinn/Verlust lediglich 1 US-Dollar (0,0001 mal 10.000).

Bei Mikro-Lots, die einige Broker anbieten, sind das dann 0,10 US-Dollar pro Pip. Mikro-Lots bieten sich dann zum Traden an, wenn man nur ein sehr kleines Konto von 1000 Euro bzw. Dollar zur Verfügung hat.

Der ermittelte Gewinn in USD lässt sich anhand des bekannten Wechselkurses (1,2975) anschließend leicht in Euro umrechnen:

10 $ / 1,2975 = 7,71 Euro (bei einem Mini-Lot 0,77 Euro)

Der Gewinn oder Verlust je gehandelter Einheit der Basiswährung beträgt stets 0,0001 Einheiten der variablen Währung. So ist der Gewinn beziehungsweise Verlust je gehandelter Einheit im EUR/USD beispielsweise 0,0001 US-Dollar pro Pip, während er im EUR/GBP 0,0001 Britische Pfund je Pip beträgt. Um anschließend den Gewinn beziehungsweise Verlust aus einer gehandelten Position zu bestimmen, muss diese Zahl anschließend noch mit der Positionsgröße multipliziert und eventuell in die Währung des Kontos konvertiert werden.

Währungspaar Gehandelte Summe (Basiswährung) Pip-Größe Wert eines Pips (variable Währung)
USD/CHF 100.000 $ CHF 0,0001 CHF 10
USD/JPY 100.000 $ ¥ 0,01 JPY 1.000
GBP/USD 100.000 £ $ 0,0001 USD 10
EUR/USD 100.000 € $ 0,0001 USD 10

Gewinn und Verlust einer Position

Der Gewinn oder Verlust einer Position lässt sich am einfachsten berechnen, wenn man die Transaktion in zwei virtuelle Konten aufteilt. Handelt man beispielsweise im EUR/USD, benötigt man jeweils ein virtuelles Euro- und ein virtuelles Konto für US-Dollar. Hier werden jeweils die Ein- und Ausgänge der Devise nachvollzogen. Das erste Konto ist ausgeglichen, wenn die Position völlig glattgestellt wurde. Auf dem zweiten virtuellen Konto verbleibt ein Haben-oder Soll-Betrag, dieser entspricht dem Gewinn oder Verlust aus der Handelsposition.

Geht man zum Beispiel eine Long-Position im EUR/USD über zwei Lot (200.000) zum Wechselkurs von 1,2974 an, ergeben sich folgende Zahlungsströme:

  • + 200.000 €
  • - 259.480 $ (= 200.000 € x 1,2974)
1. Währung (Euro)   2. Währung (US-Dollar)  
Zahlungseingänge: +200.000 Zahlungseingänge  
Zahlungsausgänge   Zahlungsausgänge -259.480
Saldo +200.000 Saldo -259.480

Schließt man nun die Position bei einem Wechselkurs von 1,3105, ergeben sich folgende Zahlungsströme

  • -200.000 €
  • +262.100 $
1. Währung (Euro)   2. Währung (US-Dollar)  
Zahlungseingänge: +200.000 Zahlunseingänge +262.100
Zahlungsausgänge -200.000 Zahlungsausgänge -259.480
Saldo 0 Saldo +2.620

Die Wechselkursbewegung von 131 Pips (1,3105 - 1,2974) bei einem Handelsvolumen von 200.000 Einheiten ergibt somit - wie auch die Pip-Wert-Methode zeigt (0,0131 x 200.000) einen Gewinn von 2.620 US-Dollar.

Entspricht die variable Währung nicht der Währung, in der das Konto geführt wird, wird der Betrag durch den Broker meist automatisch zum vorherrschenden Kurs in die Basiswährung des Kontos konvertiert:

P & L = 2.620 USD / 1,3105 = 1.999,24 €

Gewinnplan

Als Trader sollte man sich einen Gewinnplan machen. Dies dient der eigenen Kontrolle und Disziplinierung. Dies kann beispielsweise so aussehen, dass man täglich einen Gewinn von 300 Euro anstrebt, oder einen bestimmten Betrag pro Monat. Die Gewinne und Verluste sollten in eine Excel-Tabelle eingetragen werden, um später statistische Auswertungen zu der eigenen Performance vornehmen zu können.

Beispiel

Die ATR unseres gehandelt Wertes beträgt 100 Punkte. Wir wissen also, dass derzeit in unserem gehandelten Wert derzeit pro Tag höchstwahrscheinlich nicht mehr drin ist als diese 100 Punkte. Von diesen 100 Punkten versuchen wir, 50 Punkte zu erwirtschaften. Verdienen möchten wir pro Tag 300 Euro mit dem Trading. Auf den DAX als Beispiel übertragen, müssen wir mit 6 CFD-Kontrakten handeln, um diese 300 Euro zu verdienen, da bei einem CFD 1 Punkt 1 Euro Wert ist.

Umgang mit Verlusten

Doch zum Trading gehören nicht nur Gewinne, auch wenn diese im täglichen Handel natürlich überwiegen sollten. Wichtiges Element ist daher auch ein geeignetes Verlustmanagement. Das kann in etwa so aussehen, dass man sich pro Tag ein bestimmtes Verlustlimit setzt, sei es in Prozent des Kontostandes oder in Anzahl an Fehltrades.

Beispiel

Der Kontostand unseres Handelskontos beträgt 20.000 Euro. Als maximales Verlust-Limit pro Tag haben wir uns 2% unseres Handelskontos auferlegt, also 400 Euro. Da wir in unserem Handelsansatz oftmals mehr Versuche für einen profitablen Einstieg brauchen, riskieren wir die 400 Euro nicht in einem einzigen Trade, sondern splitten unser Risiko auf 4 Trades, sprich 4 Versuche auf. Pro Trade riskieren wir nun also nur 100 Euro und gönnen uns bis zu 4 Fehlversuchen am Tag, bevor wir den Handel konsequent beenden und den Computer für den Tag ausschalten.

Forex-Gewinn versteuern

Die Gewinne, die Sie aus dem Devisenhandel oder CFD-Trading erzielen, müssen versteuert werden. Geben Sie die Gewinne auf der Steuererklärung an. Die Abgeltungssteuer für Deutschland beträgt 25 Prozent plus 5,5 Prozent Soli-Zuschlag (ggf. Kirchensteuer). Broker mit Sitz in Deutschland führen die Abgeltungssteuer ohne weiteres Zutun ans Finanzamt ab. Nutzt man einen Broker im Ausland, ist man jedoch selbst dafür verantwortlich, den Gewinn am Ende des Jahres in seiner Steuererklärung zu deklarieren. Die Nutzung eines Brokers im Ausland, zum Beispiel Großbritannien, kann vorteilhaft sein, da die Tradinggewinne voll reinvestiert werden können, während die Steuern bei einem deutschen Broker direkt nach dem Schließen des Trades abgeführt werden.

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