Fehler vermeiden
Einige Fehler führen seit Generationen von Tradern immer wieder zum Totalverlust.
Vor allem Anfänger begehen auf dem Devisenmarkt häufig dieselben Fehler, die oftmals in großen Verlusten resultieren. Viele dieser Fehler führen auch dazu, dass der Trader irgendwann den Spaß am Devisenhandel verliert. Dabei sind diese Fehler durchaus vermeidbar, zum Beispiel durch das Platzieren einer Stop-Loss-Order. Der Stopp dient zur Begrenzung des Verlustes und zur Gewinnsicherung. Die Stop-Loss-Order wird mit einem Limit unter (Long) oder über (Short) dem aktuellen Kurs versehen. Wenn der Kurs nun an den Stopp oder darunter fällt, wird zum nächsten Kurs verkauft. Falls Fragen oder Probleme auftauchen, sollte man sich grundsätzlich mit dem Support seines Forex-Brokers in Verbindung setzen. Viele dieser Broker bieten Schulungen oder eine persönliche Betreuung an, wodurch man potenzielle Fehler im Keim ersticken kann. Daher im Folgenden einige wichtige Punkte, die man vor allem als Einsteiger im Devisenmarkt beachten sollte.
Stop-Loss-Order
Diesen Hinweis gibt fast jeder Forex-Broker. Dennoch wird er von den wenigsten Anfängern wirklich beherzigt. Aus diesem Grund Scheitern wohl auch die meisten Anfänger, wenn sie mit dem Devisenhandel beginnen und durch einen hohen Hebel auf schnelle Gewinne hoffen. Mit dem Platzieren einer Stop-Loss-Order können und müssen schnell und einfach große Verluste vermieden werden. Die wichtigste Regel im Devisenhandel lautet: Man macht NUR durch die Begrenzung seiner Verluste Gewinn! So kann man das Risiko seiner Trades begrenzen:
- Das Risiko pro Trade in Prozent des zur Verfügung stehenden Handelskapitals ausgedrückt und kann Werte bis zu maximal 2 Prozent annehmen. Der akzeptierte Verlust pro Trade sollte diesen Wert nicht übersteigen. Wo man ihn genau wählt, hängt von der Qualität des zugrundeliegenden Systems ab. Muss man aufgrund einer niedrigen Trefferquote mit häufigen und langen Verlustserien rechnen, sollte auch der akzeptierte Einzelverlust niedriger gewählt werden. Wichtig ist, dass der riskierte Betrag so groß ist, dass er dem Kurs ausreichend Spielraum einräumt.
- Als Ergebnis dieses Schrittes kennen Sie nun den Verlustbetrag, bei dem eine in den Verlust gelaufene Position geschlossen wird. In unserem Beispiel darf ein Trade also bis zu 251,10 USD verlieren, bevor er glattgestellt wird:
Mithilfe des Mini Terminals von Admiral Markets kann das prozentuale Risiko für jeden Wert schnell und einfach vor der Trade-Aufgabe ausgerechnet werden. Nachdem man nun weiß, dass eine Verlustposition bei etwa 250.00 USD glattgestellt werden muss, wird nun ermittelt, wie viel der Wechselkurs vom Einstiegslevel abweichen darf, bevor der Verlust dem Betrag von 250.00 USD entspricht. Um das herauszufinden, braucht man die sogenannten Pipgrößen. Als Pip wird die kleinste Wertänderung im Wechselkurs bezeichnet. Um das Risikomanagement aktuell zu halten, muss man in einem zweiten Schritt die Pipgrößen kontrollieren, die zur Ermittlung der Stop Level genutzt werden. Die für alle relevanten Währungspaare notwendige Berechnung kann durch Nutzung offener Ressourcen im Internet umgangen werden. Generell ist bei einem Lot im EUR/USD ein Pip 10 USD Wert, ein Minilot 1 USD, ein Microlot 10 Cent. In obigem Beispiel dürfte bei einer Positionsgröße von einem Lot der Stop also etwa 25 Pips von unserem Einstiegskurs entfernt liegen, um nicht mehr als die veranschlagten 250 USD zu riskieren. Um vor einem starken Verlust durch Kurslücken, sogenannte Gaps geschützt zu sein, welche häufig über das Wochenende entstehen, wenn der Broker am Montag erneut öffnet, sollte man Garantierte Stops nutzen. Damit ist man auch bei unerwarteten Wirtschaftsnachrichten auf der sicheren Seite und kann unbeirrt sein Money Management durchführen.
StopLoss richtig setzen
Der nächste Fehler, den viele Anfänger begehen, ist die richtige Position des StopLoss. Zwar haben wir soeben das maximale Risiko limitiert, dennoch sollte man den Stop nicht einfach irgendwo in den Markt setzen, sondern stets über wichtigen Widerständen und unter wichtigen Unterstützungen.
Der Stop wird bei einer Long-Order strategisch geschickt unter die Unterstützung gelegt. Allerdings sollte man immer damit rechnen, dass dieser Stop kurz "abgefischt" wird, nur um dann doch in Long-Richtung durchzustarten. In solchen Fällen hilft nur ein kompromissloser Wiedereinstieg in den Trade.
Bei einer Short-Order wird der Stop über den Widerstand gelegt, um sich vor einem übermäßigen Verlust zu schützen.
Trading-Häufigkeit
Viele Forex-Broker präsentieren Daten auch im Tick-Bereich. Weil man sich als Anfänger von der Beobachtung eines kurzen Zeitrahmens mehr Signale verspricht, verlassen viele den eigentlichen Zeithorizont und setzen auf eine kürzere Zeitspanne. Dies ist sehr verführerisch, da man innerhalb der kürzeren Zeitspanne viel mehr Trading-Signale erhält und dadurch dazu neigt, ständig zu traden. Um einer langfristig erfolgreichen Strategie zu folgen, ist es empfehlenswert, einen größeren Zeitrahmen zu beobachten und von der größeren Zeiteinheit auf die kleinere zu schalten. Starten Sie daher, bevor Sie einen Wert traden, zunächst mit dem Blick auf den Tageschart, um den globalen Trend zu erfassen, dann zoomen Sie in kleinere Zeiteinheiten runter und platzieren schließlich ihren Trade in einem 5- oder 1-Minutenchart, um den besten Einstieg zu erwischen. Es spricht natürlich nichts dagegen, einen Trade, den man im 5- oder 1-Minutenchart eingegangen ist, möglicherweise über Tage, Wochen oder gar Monate zu halten. Anfänger neigen oftmals zum sogenannten Overtrading und gehen am Tag viel zu viele Orders ein. Außer dass sie hierdurch meist Verluste einfachen verursachen Sie einen unnötigen Haufen an Gebühren. Der Broker bedankt sich. Als Anfänger sollte man sich daher an ein selbst auferlegtes Limit halten und nach maximal 5 Trades den Tag beenden, egal wie man dabei abgeschnitten hat.
Zeithorizont festlegen
Zwischen der gehandelten Strategie und dem Zeithorizont sollte es in der Regel einen Fit geben, den man als Trader betrachtet. Richtet sich der Trader beispielsweise nach der Fundamentalanalyse, dann sollte man ein Minuten-Chart ausschließlich bei der Veröffentlichung eines bedeutenden wirtschaftlichen Ereignisses konsultieren. Die Zeit, die man aufwendet, um den Markt zu beobachten, sollte im Verhältnis zum Zeitfenster stehen, das man betrachtet. Mit Wochencharts oder Tagescharts sollte man folglich nur dann arbeiten, wenn man nur einmal täglich tradet und ein entsprechend großes Konto hat, das auch einen höheren Draw Down und große Stopps verkraften kann. Kleine Konten sollte man auf kleineren Zeiteinheiten handeln, wobei natürlich problemlos aus einem Einstige im M5-Chart ein Trade auf dem H4-Chart werden kann, wenn sich der Kurs in die erwartete Richtung entsprechend entwickelt. Die Zeiteinheit ist weniger entscheidend als die entsprechend gewählte Positionsgröße.
Bestimmung von Positionsgrößen
Die Bestimmung der Positionsgröße ist ein Hauptgrund, den viele erfolgreiche Trader für ihren Erfolg verantwortlich machen. Bei der Positionsgrößenbestimmung geht es - wieder der Name schon sagt - um die systematische Bestimmung der gehandelten Positionsgröße. Damit versucht der Trader, das Risiko, welches er in jeder Position eingeht, konstant zu halten. Als Anfänger geht man hier oftmals nach seinem Bauch, anstatt sich auf seine Positionsgröße zu verlassen. Dadurch entsteht ein variierendes Risiko. Durch eine gute Positionsgrößenbestimmung wird man noch nicht zum Supertrader, man stellt allerdings sicher, dass man wahrscheinlich auch noch in einigen Jahren Forex-Trader sein wird und nicht sein gesamtes Geld an der Forex verzockt hat. Nur durch eine dem Konto angepasste immer gleiche Positionsgröße hat man die Verluste unter Kontrolle. Dazu muss man wissen, wie viel Geld man im Ernstfall verliert, wenn der Kurs die Stopmarke reißt.
Wahrung der Disziplin
Viele Anfänger scheitern nach einiger Zeit, weil sie ihre Handels-Strategie nicht diszipliniert einhalten. Anstatt sich nach der erarbeiteten Strategie zu richten, erliegen sie dem Reiz des Tradens, verfallen in Aktionismus und handeln einfach drauflos. Daher ist es zu empfehlen, sich seine Trading-Strategie aufzuschreiben, auszudrucken und sich konsequent daran zu halten. By the way: Erfolgreiche Trading-Strategien können sehr wertvoll sein und werden oftmals für viel Geld verkauft. Allerdings sollte man sich blind auf die Aussagen des Verkäufers verlassen, sondern die angepriesene Strategie über einen längeren Zeitraum beobachten. Immer häufiger werden heute auch einfache Backtests für viel Geld verkauft. Wie der Name jedoch schon sagt, bezieht sich ein Backtest auf die Vergangenheit und ist kein Garant dafür, dass die Strategie auch in der Zukunft funktioniert. Vertrauen Sie daher nur einem Trader, der live und mit Echtgeld eine gewisse Performance tatsächlich erreicht hat. Einen positiven Backtest zu erstellen dauert mit dem MT5 Strategy-Tester keine 10 Minuten.
Der Markt hat immer Recht
Ein Großteil der Trader scheitert deshalb, weil er nicht verkraften kann, dass der Markt immer Recht hat. Menschen mit besonders starkem Selbstbewusstsein oder Führungspersönlichkeiten sind hiervon besonders betroffen. Sie vernichten lieber ihr Geld an der Börse, als sich einzugestehen, dass sie mit ihrer Markteinschätzung unrecht hatten. Einige dieser Trader lernen jedoch, dass der Markt immer Recht hat, wenn sie ein paarmal von ihm mit Echtgeld zurechtgestutzt wurden.
Richtiges Money-Management
Ob es sich nun um eine Spekulation auf Aktien oder Devisen handelt, die Grundlagen für ein richtiges Money-Management sind immer gleich.
Entscheide Dich!
Ein großer Fehler, der von vielen Anfängern begangen wird: Sie können sich nicht für einen Handelsstil entscheiden. Mal versuchen Sie sich im Scalping, dann plötzlich im Swing Trading und landen auf einmal im Daytrading oder überlegen sich, doch lieber nur Langfrist-Investment zu betreiben. Wichtig ist, dass man sich erst mal in einer Disziplin perfektioniert und so lange dort übt, bis man erfolgreich ist, bevor man einen Handelsstil hinzufügt. Ansonsten befindet man sich in einem Teufelskreis aus dem man nicht wieder herauskommt und einen Verlust nach dem anderen einfährt, weil man nie wirklich aus seinen Fehlern lernt und diese auch noch in eine andere Handelsmethode überträgt. Daher von Anfang an wichtig: Spezialisiere dich auf eine Handelsart!
Verfügbares Kapital festlegen
Zunächst muss man festlegen, wie viel Kapital man für die Spekulation zur Verfügung hat. Dabei sollte man auf keinen Fall sein ganzes Kapital einsetzen, sondern über mehrere Anlageklassen wie Anleihen, Gold und Immobilien streuen. Auch eine Cash-Reserve für unerwartet gute Kaufgelegenheiten oder finanzielle Belastungen ist wichtig. Selbstverständlich sollte man seine Spekulationen niemals auf Kredit durchführen und nur mit Geld handeln, das man nicht für wichtige Dinge wie Miete, Krankenkasse etc. benötigt!
Maximales Risiko pro Position
Anschließend wird festgelegt, wie viel pro Engagement riskiert wird. Dabei hat sich die 1%-Regel bewährt: Bei einem Börsenkapital von 100.000 Euro sollte der maximale Verlust pro Position also 1000 Euro nicht übersteigen.
Trade-Management
Sicherlich ist es einerseits sehr reizvoll, eine große Position im Gewinn weiter laufen zu lassen. Doch irgendwann wird der Trade drehen und dann riskiert man, all die aufgelaufenen Gewinne wieder abzugeben oder gar ausgestoppt zu werden. Daher sollte man sich ein wirkungsvolles Trade-Management zurechtlegen, mit dem man die entstandenen Gewinne auf jeden Fall absichert. So kann man sich beispielsweise auferlegen, die Hälfte der Position glattzustellen, wenn der Trade einen Moving Average in die Gegenrichtung nachhaltig durchstößt. Oder man erlegt sich auf, den StopLoss stets über die nächsten Hochs der Korrektur in einer Short-Order bzw. unter die nächsten Tiefs der Korrektur bei einer Long-Order zu setzen, um die Gewinne zu erhalten.
Eine Möglichkeit, (Teil)-Gewinne mitzunehmen ist es, diese nach dem Bruch eines bestimmten gleitenden Durchschnitts zu realisieren. Anders kommt es zu häufig vor, dass man aufgelaufene Buchgewinne komplett wieder abgibt.
Um das Maximum aus seinem Trade rauszuholen, kann man dem Trade nach Markttechnik hinterhertrailen. Welche Methode der Gewinnsicherung betreiben möchte, muss man für seinen individuellen Trading-Stil selbst herausfinden. Wichtig ist nur, dass man die aufgelaufenen Gewinne auch tatsächlich entsprechend sichert.
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