Devisen kaufen und verkaufen
Long oder Short? Das ist hier die Frage.
Im Devisenhandel hat der Trader genau drei Möglichkeiten: kaufen (buy), verkaufen (sell) oder nichts tun (flat). Dabei muss man sich nicht zwingend dazu genötigt fühlen, etwas zu tun. In vielen Fällen kann der Trader mit der größeren Geduld der Klügere sein. Wer nur dann handelt, wenn er auch ein Handelssignal nach seiner Strategie erhält, ist der Gewinner an der Börse. Die Frage nach dem Kaufen oder Verkaufen klingt einfach und auf diese zwei Alternativen reduziert sollte die Antwort nicht schwerfallen. Der Käufer braucht den Verkäufer und der Verkäufer den Käufer - auf diese Weise entsteht ein Markt. Viele Trader entscheiden auch einfach nach dem Zufallsprinzip - diese Strategie kann allerdings auf Dauer nur in die Hose gehen. Das Handeln mit Devisen ist mit einer Situation im Supermarkt vergleichbar: Sie haben den Einkaufskorb voller Waren und wollen zur Kasse. An jeder der drei Kassen steht bereits eine lange Schlange. Sie hören das Signal, dass eine weitere Kasse eröffnet werden soll und stehen als erster an Kasse Nummer vier. Die anderen werden Ihnen folgen, bis die Schlange an Kasse 4 wieder lang ist und eine weitere eröffnet werden muss. Die Situation lässt sich auf den Devisenhandel übertragen. Lernen Sie Anzeichen in der Wirtschaft richtig zu deuten und ein wenig schneller zu sein als die anderen. Im Devisenhandel unterscheidet man die Fundamentale Analyse und die Technische Analyse. Während sich die Fundamentale Analyse mit den Ursachen von Wechselkursschwankungen befasst und somit Einflussfaktoren betrachtet, die das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage auslösen, setzt sich die Technische Analyse mit der historischen Kursentwicklung des Wechselkurses auseinander. Analysten versuchen, aus der historischen Entwicklung des Wechselkurses die zukünftige Entwicklung vorherzubestimmen. Da sich Devisen meist in sehr langfristigen und deutlichen Trendmärkten bewegen, ist es sinnvoll, entsprechende Trendwendeformationen rechtzeitig zu entdecken und dem Kurs mit einer Trendfolgestrategie, zum Beispiel mithilfe von Gleitenden Durchschnitten, zu folgen.
Handels-Tipp für Anfänger am Devisenmarkt
Orientieren Sie sich zunächst an der Masse und machen Sie keine wilden Experimente, zumindest bis Sie gelernt haben, Anzeichen und Tendenzen richtig zu deuten. Andernfalls können Sie viel Geld verlieren. Das Schielen auf die Masse und somit auf den Haupttrend der anderen Trader in einem bestimmten Asset verrät die Grundstimmung am Devisenmarkt und kann daher als grobe Orientierung kein falscher Ansatz sein. Wenn die überwiegende Zahl an Marktteilnehmern ihre Richtung durchsetzt und sich gegen Störungen erfolgreich zur Wehr setzt, entsteht eine Bewegung mit Richtung. Eine solche Bewegung lässt sich auch als Trend bezeichen. Nicht umsonst heißt ein berühmtes Trader-Sprichwort "The trend is your friend." Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Bewegung eines Kurses in Trendrichtung fortsetzt ist stets größer, als die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Trend gerade jetzt ändert. Als Anfänger handelt man also lieber mit dem Trend anstatt zu versuchen, die Retracements (Erholungen) zu traden. Auch Countertrend-Trader haben ihre Daseins-Berechtigung, jedoch sollte man solche Strategien lieber den absoluten Profis überlassen, die nicht nur ihren Markt sehr gut kennen sondern auch ihr Risk- und Moneymanagement im Griff haben. Man sollte vor allem nie mit einer vorgefertigten Meinung an den Rechner gehen und sich beispielsweise sagen: "Heute muss der Euro einfach steigen". Vielmehr sollte man auf den Markt hören und sich notfalls auch kurzfristig umorientieren, wenn man sich auch mit seiner Meinung getäuscht hat. Flexibilität ist die oberste Devise. Warum nicht einfach den Euro shorten und ein paar Pips mitnehmen, als am falschen Stolz zugrunde gehen und das Konto zu ruinieren? Im Devisenmarkt ist eine gewaltige Anzahl von Händlern aktiv, was den Markt in seiner Anfälligkeit gegen Störungen eher träge macht. Gibt es einen Trend, der sich abzeichnet, ist dieser meist auch stabil. Allerdings kannn es auch irgendwann zu einer Umkehr kommen, wenn Wirtschaftsdaten veröffentlicht und die Markterwartungen enttäuscht werden. Bevor man dann in einen Trade einsteigt, sollte man das Ausbilden von sogenannten Trendwendeformationen abwarten, dazu gehören beispielsweise "double bottom", "double top", "triple bottom" und "triple top". Der Devisenmarkt gehört zu den charttechnisch einfachen Märkten. Wer die Technische Analyse dazu benutzt, um Einstiegs- und Ausstiegsniveaus zu identifizieren, sollte sich vor allem auf Trendfolgesysteme konzentrieren. Gegen den Trend zu handeln bedeutet, sich gegen die zu stemmen, die die Richtung im Markt vorgeben. Angesichts der starken Konkurrenz wäre dies für einen Anfänger kein empfehlenswerter Weg.
Technische Analyse
Die Verfahren der Technischen Analyse lassen sich grob in drei Gruppen unterteilen:
- Oszillatoren
- Trendfolgende Verfahren
- Prognosefähige Verfahren
Doch vielen Tradern ist diese Unterscheidung teilweise nicht bekannt und so werden die Verfahren falsch eingesetzt. Die vermeidbare Folge ist die Anhäufung von Fehltrades. Auf dieser Seite geht es insbesondere um die Trendbestimmung als Voraussetzung für das Eingehen von trendfolgenden Trades. Bei dem Einsatz diverser Indikatoren und Oszillatoren sollte man nie vergessen, dass all diese Instrumente reine Hilfsmaßnahmen sind und man sich keinesfalls komplett auf sie verlassen darf. Denn sie belaufen sich nur auf statistischen Auswertungen, was den vergangenen Kursverlauf betrifft - somit kann zwar eine hohe Wahrscheinlichkeit für die künftige Kursrichtung ausgegeben werden, aber keinesfalls absolute Sicherheit. Man sollte also keinesfalls glauben, mit der Kombination mehrerer Indikatoren und Oszillatoren den Markt fest im Griff zu haben. Zuletzt ist der Preis noch immer der beste Indikator.
Buy at support - sell at resistance
Auf der Unterstützung kaufen und am Widerstand verkaufen - dieses geflügelte Sprichwort aus dem englischen Sprachraum hat sich noch immer am besten bewährt. Man wartet ab, bis der Kurs eine bestimmte Marke entweder nach oben oder nach unten nicht mehr durchbrechen kann und positioniert sich dann danach im Markt. Die besten Ergebnisse erzielt man mit dem Einsatz von sogenannten Pending Orders. Diese Methode funktioniert auf allen Zeitebenen, vom 1- Minuten-Chart bis zum Tageschart. Dabei gilt natürlich: Je höher der Timeframe, desto hochwertiger das Trading-Signal.
Wie diese Grafik verdeutlicht, hat sich der Trader die Eigenschaften von Support und Resistance zu Nutze gemacht. Er wartet geduldig, bis der Kurs ein bestimmtes Level nach unten nicht mehr durchdringen kann und setzt an dieser Stelle eine Long-Order. Sobald der Kurs an einen Widerstand gelangt, den er über mehrere Stunden nicht überwinden kann, geht der Trader Short.
Fundamentale Analyse
Häufig werden im Anschluss an die Veröffentlichung von Wirtschaftsdaten heftige und manchmal auch nicht nachvollziehbare Kursbewegungen in den Hauptwährungspaaren festgestellt. Das liegt daran, dass der Markt, also die Masse der Händler oft gegenläufig zum makroökonomischen Stand der Wissenschaft reagiert. Aus den veröffentlichten Wirtschaftsdaten werden Entwicklungsrichtungen für die Währungen abgeleitet und so gehandelt. Will man als Forex-Trader bestehen, sollte man den Einfluss von Wirtschaftsdaten auf die Wechselkurse deuten können. Es ist stets die Frage, ob Handelsansätze in dem einen oder dem anderen Markt technisch, fundamental, oder aus dem Bauch heraus am besten funktionieren. Im Laufe seines Trader-Daseins entwickelt jeder seine eigene Strategie und meist erweist sich eine Kombination aus Technischer und Fundamentaler Analyse am erfolgreichsten.
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