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ESMA 2018 tritt in Kürze in Kraft: Das sollten Sie darüber wissen:

Die neuen ESMA-Regeln treten in Kürze in Kraft. Über die neuen Regulierungsvorschriften der europäischen Aufsichtsbehörde haben wir bereits mehrfach berichtet. Um alle Unklarheiten zu beseitigen und Alternativmöglichkeiten aufzuzeigen, fassen wir noch einmal sämtliche Erkenntnisse und Maßnahmen in diesem Artikel komprimiert zusammen.

Die neuen ESMA-Regelungen werfen ihre Schatten voraus. Noch bis zum 30.07, also rund 14 Tage, haben die Trader Zeit, sich auf die neuen Handelsbedingungen einzustellen. Anlässlich dessen fassen wir noch einmal die häufigsten Fragen zu der Thematik in einem FAQ-Format zusammen:

Wer ist von der neuen ESMA-Regulierung betroffen?

Alle Retail-Kunden, die bislang im Forex- und CFD-Bereich oder Binäre Optionen getradet haben. Welchen Stil sie dabei verwendet haben (Scalping, Swing Trading oder Positionstrading) ist dabei unerheblich. Auch ist unerheblich, ob sie als Privatmann oder im Namen einer Firma getradet haben. Die neuen Regeln gelten für alle Kunden, die bei einem innerhalb der EU-regulierten Broker traden, egal welche Nationalität diese selbst haben (z. B. Schweizer). Großbritannien gehört (noch) zur EU, die FCA hat sich den Vorschlägen der ESMA angeschlossen.

Welche Produkte sind betroffen?

Betroffen sind ausschließlich:

  • Forex
  • CFD und
  • Binäre Optionen.

Nicht von den neuen Regelungen betroffen sind:

  • Futures
  • Aktien
  • KO-Zertifikate
  • Optionsscheine
  • Faktorzertifikate

Was passiert mit Binären Optionen?

Der Handel, das Angebot und Werbung mit Binären Optionen ist innerhalb von EU-regulierten Brokern verboten. Die Werbung von Forex- und CFD wird stark eingeschränkt und muss mit deutlichen Risikohinweisen versehen werden.

Welche neuen Regelungen betreffen Forex- und CFD-Trader?

Die neuen Hebel im Bereich Forex- und CFD für Retail-Trader sehen wie folgt aus:

  • FX-Majors (EURUSD, GBPUSD, USDJPY, USDCHF): 1:30 | Bsp: 1 Lot EURUSD neue Margin = 3.333€
  • FX-Minors, Gold und Indizes (DAX30, DJI30, SP500, NQ100, CAC40, IBEX35): 1:20 | Bsp: 1 DAX CFD neue Margin = 600€
  • Andere Rohstoffe und Branchenindizes: 1:10 | Bsp: 1 CFD auf Öl = 700$
  • Anleihen: 1:5
  • Kryptowährungen: 1:2

Mithilfe der kostenlosen Admiral Supreme Edition kann man für jeden handelbaren Wert die erforderliche Margin direkt im MT4/MT5 anzeigen lassen. Die Supreme Edition wird einfach in den bestehenden Metatrader 4 oder 5 installiert.

Gibt es weiterhin Mini- und Microlots?

Rund um die neuen Regelungen gibt es viele Missverständnisse. Selbstverständlich gibt es weiterhin Mini- und Microlots. Das heißt, Trading-Anfänger können auch weiterhin mit kleinem Konto und kleinen Positionen das Traden üben, bis sie etwas mehr Geld haben. Die Margin für 0.1 DAX-CFD beläuft sich dann derzeit beim Punktestand des DAX von 12.500 Punkten zum Beispiel auf nur rund 60 Euro. Wer bislang schon nur 1 – 2% pro Trade riskiert hat, ist von der Regelung gar nicht betroffen.

Wie kann man trotzdem weiterhin mit hohem Hebel traden?

1. Einstufung als professional Client

Wer weiterhin mit hohem Hebel von bis zu 1:500 handeln möchte, kann sich ggf. als sogenannter professional Client einstufen lassen, wenn man mindestens 2 der folgenden Voraussetzungen erfüllt:

  • Haben Sie im letzten Jahr mindestens 10 Transaktionen im Volumen von 10K/Trade (Aktien) oder 20K/Trade (Forex/CFD) pro Quartal in einem relevanten Markt getätigt? (Es zählen auch Transaktionen in anderen Märkten, z. B. Futures oder Optionen)
  • Übersteigt das Volumen Ihres Portfolios 500K €? Es zählen, Aktien, ETFs, Investmentfonds und Derivate.
  • Haben Sie mindestes 1 Jahr im Finanzsektor gearbeitet (Banken, Finanzdienstleistung, Selbständigkeit)?

1.2. Welche Vorteile hat die Einstufung als professional Client?

  • Weiterhin Bonus-Programm für aktives Traden (Cashback vom Spread)
  • Nachschusspflicht bei Admiral Markets auf immerhin 50.000 GBP beschränkt
  • Weiterhin hoher Hebel von 1:500
  • Fühzeitiger Zugang zu neuen Produkten
  • Margin-Close-Out bei 30% statt 50%

1.3. Welche Nachteile hat die Einstufung als professional Client?

  • Keine vollumfängliche Befreiung von der Nachschusspflicht wie Retail-Kunden (nur bis 50K GBP)
  • Kein FOS (Financial Ombudsmann) im Streitfall

2. Handel ähnlicher Produkte

Ähnliche Produkte wie Futures, Aktien, Optionen, Optionsscheine und Zertifikate sind nicht von der Regelung betroffen. Es ist jedoch zu empfehlen, sich vor einem Umstieg genauestens mit den Eigenheiten und der Preisbildung dieser Produkte auseinanderzusetzen, bevor man in den Echtgeldhandel startet.

3. Wahl einer außereuropäischen Regulierung

Da die neuen Regulierungsvorschriten der ESMA nur innerhalb der EU gelten, kann man auch eine außereuropäische Regulierung wählen. Hierbei sollte man sich jedoch genau vorab über die jeweiligen Konditionen informieren und ggf. unabhängige Erfahrungsberichte einsehen. Neben den Hebelbeschränkungen fallen hiermit oftmals auch sämtliche Verbraucher-Schutzmaßnahmen, die innerhalb der EU gelten. Wenn überhaupt, sollte man am besten eine seriöse außereuropäische Regulierung wählen, wie sie beispielsweise von der australischen ASIC durchgeführt wird. Sein Geld einfach in unbekannte und unregulierte Offshore-Oasen zu überweisen, kann mit einem hohen Risiko verbunden sein.

Werden offene Positionen betroffen sein?

Ja! Wer in der Übergangszeit (27.07. – 30.07. 2018) offene Positionen hält und die Margin-Vorgaben nur knapp erfüllt, muss damit rechnen am 30.07. zwangsliquidiert zu werden, wenn einzelne Positionen die neuen Margin-Vorgaben nicht mehr erfüllen. Diese steigen für Retailtrader über das betroffene Wochenende um das 15 – 25-Fache. Man ist also gut beraten, das Konto rechtzeitig ausreichend nachzukapitalisieren oder seine Positionen vorher entsprechend glattzustellen.

Beispiel: Aktuell gilt eine Marginanforderung von 200 € für 1 Lot EURUSD. Damit bewegen Sie 100.000 Euro im Markt. Nach den neuen Regelungen brauchen Sie mindestens 3.333 €, um ein Lot EURUSD zu eröffnen. Sollte an besagtem Montag die offene Position unter 1.666,50 € (50% von 3.333 €) rutschen, wird sie zwangsliquidiert, sofern eine Einstufung als Retail-Client vorliegt. Neue Positionen können dann nur mehr mit der höheren neuen Margin eröffnet werden.

Passiert eine Einstufung als professional Client automatisch?

Nein, selbst wenn man die Anforderungen alle erfüllt, muss man die Einstufung als professional Client gesondert beantragen. Dies geht zum Beispiel ganz bequem im Admiral Kundenportal. Nachdem man den Antrag abgeschickt hat, wird er vom Admiral Team geprüft. Über den Ausgang der Entscheidung wird man per Mail informiert. Inzwischen handelt man unter den Bedingungen eines Retail-Kunden.

Dieser Artikel wurde zuletzt bearbeitet am 13. Juli 2018 13:01

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