Einer der ersten gut gemeinten Ratschläge an Tradinganfänger lautet meistens: Trade niemals ohne Stoploss! Doch das Thema Risikomanagement ist eher unpoulär und so versucht der Tradinganfänger lieber von Strategie zu Strategie zu springen, um den (unmöglichen) „perfekten Einstieg“ zu finden und scheitert trotzdem letzendlich an seinem mangelhaften Risikomanagement. Was der Tradinganfänger schnell bemerken wird: Auch mit der Verwendung eines Stops wird er noch nicht autmomatisch zum profitablen Trader, auch wenn er vielleicht etwas länger Freude an seinem Konto hat. Denn gerade bei der Stopsetzung kann man viele Fehler machen. Ein zu enger Stop kann das gesamte Konto genauso quälend langsam dezimieren, wie ein viel zu weiter Stop das Konto zu schnell ausradiert. Die „richtige“ Stopsetzung ist eine Wissenschaft für sich und erstaunlicherweise gibt es viel bessere Methoden, sein Risiko zu managen als mit dem klassischen StopLoss. Wer seinem Trade einen fixen Betrag in Dollar/Euro oder in Prozent des Kontos gewährt, gibt dem Markt und sich selbst gleich deutlich mehr Handlungsspielraum, sofern das Risiko auf einen realistischen Wert begrenzt ist, der sowohl zur ATR des entsprechenden Marktes wie auch zur Kontogröße des Händlers passt. Im heutigen Artikel zeigen wir einen Ansatz zum Thema Risikomanagement ohne StopLoss mit Quantower und dem StereoTrader.
Wer sich mit dem kurzfristigen hochgehebelten Daytrading im Bereich Futures, Forex und CFDs beschäftigt wird irgendwann selbst darauf kommen, dass es ohne ein angemessenes Risikomanagement im Trading einfach nicht weitergeht. So legt der Tradinganfänger in seiner Suche nach dem „Heiligen Gral“ das Hauptaugenmerk zumeist auf den „perfekten Einstieg“, das beste „Volumensetup“ oder den „perfekten Footprint-Scalp“ und kommt irgendwann zu der Erkenntniss, dass ohne entsprechendes Risikomanagement der vermeintlich beste Einstieg wertlos verpufft. Doch auch der Einsatz des traditionellen Stops ist eine komplizierte Sache, die den Trader mitunter verzweifeln lässt. Setzt er den Stop zu eng, hat er zwar nur viele kleine Verluste, doch häufig wird er „abgefischt“, was an den Nerven zerrt und das Konto langfristig genauso dezimiert wie ein viel zu weit gesetzter Stop, der viele kleine Gewinne mit einem großen Verlust auf einmal ausradiert. Was tun, sprach Zeus? Mithilfe von etwas intelligenterem Risikomangement kann man seinen Trades mehr Spielraum geben sich zu entfalten und trotzdem gleichzeitig sein Risiko begrenzen. In der Praxis denken wir dabei an einen Stop in Euro/Dollar oder in Prozent der Konto-Balance. Gleichzeitig lässt sich mit dieser Methode auch beispielsweise ein maximales Tagesverlustlimit definieren, wenn man das möchte – und zwar ganz ohne gewöhnlichen Stop.
Angenommen, wir haben in unserer Marktanalyse eine Zone oder einen Bereich auserkoren, in dem wir gerne kaufen möchten. Doch natürlich können wir vorher nicht wissen, ob der Markt kurz vor dieser Zone dreht oder ob er vielleicht sogar einfach durchrauscht.
Nun können wir natürlich dasitzen und warten bis der Markt diese Zone erreicht und beobachten, ob sich dann ein Umkehrsignal ergibt. Um dann eventuell doch wieder ausgestoppt zu werden. Die Alternative: Wir platzieren einfach innerhalb und außerhalb dieser Zone ein paar Limit Orders und schauen was passiert, wenn diese gefillt werden. Der Vorteil dieser Vorgehensweise: Wir können in der Zeit, in welcher der Markt die Location noch nicht erreicht hat, andere Dinge tun und verpassen unter Umständen nicht den Einstieg. Der Nachteil: Mit traditionellem Stop ist es fast unmöglich im Voraus den richtigen Abstand zu kalkuieren, schon gar nicht, wenn man mit mehreren Limit-Orders oder einem kleinen Order-Grid arbeiten möchte. Wir möchten unserem Trade also ein flexibles aber fixes Risiko zuweisen und erreichen, dass Quantower uns glattstellt, sobald unser maximales Risiko erreicht ist, egal wie viele Kontrakte wir innerhalb unserer Kaufzone aufbauen. Um also ein fixes Risiko von x Dollar pro Trade einzustellen, gehen wir wie folgt vor:
Wir öffnen die Quantower-Watchlist und fügen unsere Kontrakte (im Beispiel die aktuellen Micro-Futures) hinzu, bei denen wir unser Risiko mit einem fixen Betrag begrenzen möchten. Mit einem Rechtsklick auf die obere Zeile fügen wir die Spalte „Position PnL“ hinzu.
Hier erstellen wir eine neue Aktion und nennen sie beispielsweise „Risiko“. Die Einstellungen für unseren absoluten Betrag in USD (oder EUR) lautet: If PnL < Custom value -xxx (hier das gewünschte Risiko eintragen)-> to do Flatten (anticken). Wichtig ist, dass wir vor dem Betrag das Minuszeichen nicht vergessen, da das Script sonst im Gewinn glattstellt, was natürlich ebenfalls möglich ist. Natürlich sind auf diese Art auch Teilverkäufe möglich, was wir jedoch in einem nächsten Artikel behandeln möchten.
In der Folge schließt Quantower die Position automatisch, sobald wie hier im Beispiel ein Verlust von 200 USD erreicht wurde. Dabei ist es unerheblich, wie viele Kontrakte wir in der Zeit aufgebaut haben! Wir können bequem in einen Trade ein- und ausskalieren, ohne uns dabei um einen nervigen StopLoss kümmern zu müssen, den man dauernd verschieben muss. Als Vorteil gilt, dass wir keinen fixen Stop mehr haben, der von anderen Marktteilnehmern gesehen werden kann und von uns während des Positonsaufbaus versetzt werden muss, was im Eifer des Gefechts nur schief gehen kann und zusätzlich unserem Fokus vom Wesentlichen wegnimmt: dem eigentlichen Marktverlauf.
Wichtig ist natürlich zu beachten, dass das Skript clientbasiert arbeitet und nur ausgeführt wird, solange die Handelsplattform läuft! Der vorsichtige Trader wird daher unter Umständen zusätzlich einen weit entfernten serverseitigen „Katastrophenstop“ setzen und/oder dafür sorgen, dass er zu jeder Zeit mit seinem Mobiltelefon zugriff auf sein Handelskonto hat, auch im Falle eines Absturzes der Handelsplattform oder eines kompletten Stromausfalls!
Auch die Handelsplattform StereoTrader gewährt uns eine alternative Methode des Risk Managements, und hier geht es sogar noch etwas einfacher als bei Quantower:
Um das Risikomanagement darüber hinaus noch zu optimieren, bietet sich das StereoTrader AddOn GOST an. Hiermit können wir nun auch einen maximalen Verlust in absoluten Dollar/Euro eingeben oder sogar vollautomatische Teilverkäufe im Verlust auslösen lassen.
Wer mit dem Einsatz von traditionellen Stops zur Risikobegrenzung auf Granit beißt und im Trading nicht weiter kommt, sollte es mal mit absoluten Beträgen probieren. Der Vorteil dieser Methode liegt auf der Hand: Der Markt bekommt mehr Spielraum sich zu entwickeln – der Trader kann sich in seinen Kauf- und Verkaufsbereichen in Ruhe auf den Positionsauf- und Abbau konzentrieren, er muss nicht dauernd an seinem Stop herumschrauben und zusätzlich „on the fly“ permanent im Kopf sein Risiko neu berechnen. Er kann sich darauf verlassen, dass die Handelsplattform ihn aus dem Risiko nimmt, wenn dieses erreicht wird. Wichtig ist nur zu wissen, dass die vorgestellten Methoden für die Handelsplattformen StereoTrader und Quantower clientbasiert sind und am besten serverseitig durch einen weit entfernten Katastrophenstop abgesichert werden, für den Fall der Fälle eines Stromausfalls oder eines Absturzes der Handelsplattform.
Dieser Artikel wurde zuletzt bearbeitet am 4. April 2023 11:47
Der Bundesfinanzhof zerreißt nun das Gesetz in der Praxis und beweist damit gesunden Menschenverstand.
AMP Futures bringt vier neue Micro-Futures an den Start. Die Micro-Futures sind vor allem bei…
Mithilfe der Handelsplattform Quantower kann man selbst in der Free-Version spielend leicht über die Copytrading-Funktion…
Alles in allem gibt es zahlreiche Gründe, sich als Trader nun einmal intensiver mit dem…
Vollautomatisches Trading ohne Programmierkenntnisse: Mit EASE, dem neuen Strategie-Builder für den StereoTrader ist das jedoch…
Was ist das eigentlich und wie kann man profitables Trading mit Saisonalitäten realisieren?
Leave a Comment