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Breaking News: ESMA verbietet Binäre Optionen und schränkt CFD-Handel drastisch ein

Bis zuletzt haben wir geglaubt, dass es so drastisch nicht werden würde (devisen-handeln.org berichtete bereits) – doch nun ist es amtlich: Die ESMA verbietet das Bewerben, den Vertrieb und den Handel von Binären Optionen an Retail Trader, der CFD-Handel wird drastisch „kastriert“, indem der Hebel (die vom Trader zu hinterlegende Margin) auf zu eröffnende Positionen drastisch erhöht wird. Die sogenannte „Margin Close Out-Regel“ wird eingeführt, außerdem soll das Marketing für den CFD-Bereich stärker reglementiert werden. Von den neuen Regelungen sind nur Broker unter EU-Regulierung betroffen.

Die neuen ESMA-Regeln werden nun in die jeweiligen Landessprachen übersetzt und treten 1 (Binäre Optionen) bzw. 2 Monate (CFDs) später in Kraft.

Kurz und knapp teilt die ESMA uns heute morgen Folgendes mit:

The agreed measures include:

1.    Binary Options – a prohibition on the marketing, distribution or sale of binary options to retail investors; and

2.    Contracts for Differences – a restriction on the marketing, distribution or sale of CFDs to retail investors. This restriction consists of: leverage limits on opening positions; a margin close out rule on a per account basis; a negative balance protection on a per account basis; preventing the use of incentives by a CFD provider; and a firm specific risk warning delivered in a standardised way. Quelle: ESMA

Während der Sachverhalt für Binäre Optionen klar ist, sie werden schlichtweg komplett verboten, gestaltet sich die Regulierung für den CFD-Handel etwas komplexer. Die gute Nachricht dabei: Die Restriktionen sind zunächst für 3 Monate in Kraft, um im Anschluss die Sachlage neu zu bewerten und evtl. weitere Maßnahmen zu beschließen.

Die Bankenlobby hat sich wohl durchgesetzt

Was vordergründig wie eine sinnvolle Maßnahme zum Schutze der Verbraucher wirkt, ist in Wirklichkeit nur ein fadenscheiniger Versuch, die Retail-Trader wieder weg von den transparenten CFDs hin zu den undurchsichtigen, von Banken emittierten Zertifikaten und Optionsscheinen zu treiben. Denn auf wundersame Weise bleiben diese Hebelprodukte von Interventionen der ESMA bislang verschont. Von Banken emittierte Zertifikate sind in der Regel langsamer in der Ausführung und weitaus komplexer in ihrer Berechnung als ein CFD, weswegen in der Vergangenheit mehr und mehr Kunden dem Zertifikatehandel, welcher zum Beispiel in den USA komplett verboten ist, abgeschworen haben.

Hintergründe

Aufgrund von der ESMA durchgeführten Studien verlieren 74 – 89% aller Retail-Kunden ihr Geld im Handel, wobei der durchschnittliche Verlust pro Kunde zwischen 1.600 und 29.000 Euro liegt. Leider hat die ESMA augenscheinlich nicht untersucht, in welchem Zeitraum dieser Verlust erfolgt und wie sich diese Zahlen im Vergleich zu eröffneten Futures- oder Zertifikate-Konten verhalten. Denn eines dürfte klar sein: Egal welches Trading-Konto man eröffnet, ohne eine fundierte Ausbildung und zahlreiche Übungsmonate/-Jahre verliert jeder Geld mit dem Handel, unabhängig vom Produkt, gehebelt oder ungehebelt. Die negative Balance Protection ist hingegen als positiv zu bewerten, sodass sämtliche EU-Kunden mit ihrem Konto nicht in den negativen Bereich rutschen können, wenn ihr Konto beispielsweise durch ein Black Swan Event oder einen Fat Finger tangiert wird. Diese Maßnahme wurde jedoch bereits von fast allen EU-regulierten Brokern nach dem Schweizer-Franken-Crash freiwillig eingeführt und hätte zum Schutz der Kundengelder völlig ausgereicht.

Die neuen Hebel im CFD-Segment

Der Hebel wird für Retail-Kunden künftig deutlich eingeschränkt, das bedeutet, die zu hinterlegende Margin wird höher ausfallen müssen. Die neuen Vorgaben lauten wie folgt:

  • Forex Majors: 30:1
  • Gold, Minors und die großen Indizes: 20:1
  • Andere Rohstoffe außer Gold und kleinere Indizes: 10:1
  • Einzelaktien: 5:1
  • Kryptowährungen: 2:1
  • Erzwungener Margin Call bei Erreichen von 50% der benötigten Margin pro Position (Hedging nur noch eingeschränkt möglich)

Fazit und Ausblick

Für Trader mit größeren Konten wird sich im täglichen Handel nicht so viel ändern, wenngleich man bei Hedging-Strategien die 50% Close-Out-Regel im Blick behalten muss. Neuesten Informationen zufolge erfolgt die 50% Close-Out-Regelung nun auf Basis des gesamten Accounts und doch nicht aufgrund der einzelnen Position, wie es zunächst von der ESMA angedacht war. Kleinere Konten werden ggf. nachkapitalisieren müssen. Die ESMA wird nun die neuen Reglungen in die jeweiligen offiziellen Amtssprachen der EU übertragen und im Official Journal publizieren. Einen Monat nach Veröffentlichung im OJ tritt das Verbot der Binären Optionen in Kraft, nach 2 Monaten die Einschränkungen im CFD-Bereich. Sie möchten auf dem Laufenden bleiben, was die neuen Regulierungsvorschriften der EU betrifft und wie man sie ggf. umgehen kann? Abonnieren Sie unsere neuen Push-Benachrichtigungen im Browser oder den RSS-Feed und bekommen so bequem eine Mitteilung, wenn wir Neuigkeiten oder Broker-Statements zu der Maßnahme haben. Die Push-Benachrichtigungen lassen sich jederzeit über den eigenen Browser wieder abbestellen.

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Dieser Artikel wurde zuletzt bearbeitet am 29. März 2018 20:26

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