Pivot-Punkte werden von zahlreichen Tradern vor dem Eingehen eines Trades berücksichtigt. Schaut man sich einmal einen beliebigen Chart an und fügt die wichtigsten Pivot-Punkte (Daily/Weekly) ein, so stellt man fest, dass diese tatsächlich sehr häufig als Widerstände und Unterstützungen fungieren und meistens zumindest für einen Abpraller gut sind. Doch was sind überhaupt diese Pivot-Punkte und wie kann man sie im täglichen Handel nutzen?
Pivot-Punkte sind nichts anderes als Durchschnittskurse einer bestimmten Handelsspanne und sie werden von zahlreichen institutionellen Händlern wie auch Retail-Tradern beachtet. Während man früher die einzelnen Pivot-Level noch von Hand ausrechnen und im Chart abtragen musste, kann heute jede gängige Chartsoftware die Pivot-Punkte automatisch berechnen, so auch z.B. der Metatrader 4 und 5. Der Trader fügt sie einfach per Drag & Drop (z.B. durch das Indikatorpaket bei Admiral Markets) ein und muss nur noch die entsprechende Zeiteinheit wählen, auf welche die Pivots berechnet werden sollen. Um auch im kurzfristigen Intraday-Handel von den den Reaktionen der Langfrist-Anleger zu profitieren, macht es durchaus Sinn, die Tages- und Wochenpivots anzeigen zu lassen. Denn Pivot-Punkte können theoretisch auf jede Zeiteinheit berechnet werden. Ob es jedoch auf sehr kleinen Zeiteinheiten sinnvoll ist diese für den Handel zu nutzen, muss jeder für sich herausfinden. Der Praxis-Test zeigt, dass zumindest die Tages- und Wochenpivots häufig eine deutliche Reaktion im Kursverlauf verursachen. Dabei werden Kursverläufe über dem aktuellen PP als bullisch angesehen, unter dem aktuellen PP als bärisch.
Pivot-Punkte werden von Tradern als Unterstützungs- und Widerstandslinien genutzt und sie ergeben sich aus der Kursschwankung der vorhergehenden Periode. Bei der Berechnung des Tages-Pivots interessieren den Trader folgende Werte: den Höchstkurs (H), den Tiefstkurs (L) und den Schlusskurs (C) des Vortages. Der Daily Central Pivot-Point (PP) für den aktuellen Handelstag errechnet sich also folgendermaßen:
(H+L+C)/3
Schon erhält man den zentralen Pivot-Punkt (nicht zu verwechseln mit dem Point of Control aus der Volumenanalyse!), von dem ausgehend man wiederum weitere Unterstützungs- und Widerstandslevel errechnen kann:
Auch die vom zentralen Pivot (PP) ausgehenden Support-Linien werden häufig vom Kurs angelaufen. Der Trader kann sich so eigene Statistiken erstellen, wie häufig die einzelnen Pivot-Level angesteuert werden.
S1 = 2 * PP – H
S2 = PP – (H – L)
S3 = Low – (2* (H-PP))
Über dem aktuellen Tagespivot (PP) liegen die Widerstands (Resistance)-Level, die ebenfalls häufig vom Kurs respektiert werden. Der Trader kann sich beispielsweise eigene Statistiken anlegen, wie häufig ein Kurs im Laufe eines Handelstages den R3 (oder S3) erreicht, um die Wahrscheinlichkeiten im Trading auf seine Seite zu bringen.
R1 = 2 * PP – L
R2 = PP + H – L
R3 = 2 * (PP – L) + H
Die Tatsache, dass Pivot-Punkte häufig als Wendepunkte dienen oder für einen Abpraller gut sind, kann man sich auf verschiedene Art und Weise zu Nutze machen. So ist es natürlich möglich, vorab an wichtigen Pivot-Leveln eine Pending-Oder (Buy-Limit oder Sell-Limit) in den Markt zu legen. Hierbei sollte man allerdings bedenken, dass Pivot-Punkte mitunter auch hemmungslos überrannt werden und sein Risiko- und Stop-Management entsprechend adjustieren. Auf der anderen Seite kann man Pivot-Punkte aber auch für einen automatisierten Teilverkauf nutzen, z. B. wenn man die Admiral Supreme-Edition nutzt: Sobald man eine Order eingegangen ist, aktiviert man mit gedrückter Alt-Taste einen Pivot-Punkt und kann im folgenden Dialogfeld für das entsprechende Level einen Teilverkauf durchführen lassen. Da die Supreme-Edition Client basiert arbeitet, muss der Metatrader laufen, um die Teilverkäufe durchführen zu können, also entweder auf dem eigenen Computer oder auf einem VPS installiert sein.
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