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Varta geht an die Börse

Der erste Versuch eines Börsengangs von Varta im Jahr 2016 war ein Rohrkrepierer, es gab einfach zu wenig Nachfrage. Jetzt will der Batteriehersteller alles besser machen und hat ein zukunftsträchtiges Businessmodell im Auge: Batterien waren gestern, Akkus sind morgen.

Der Börsengang von Varta gestern wurde zum Erfolg und spülte fast 233 Millionen Euro in die Kassen. Diese werden dringend benötigt für die Weiterentwicklung im Bereich Lithium-Ionen-Akkus und Mikrobatterien.

Diesmal lief der Börsenstart wie am Schnürchen: Der erste Preis für die Varta-Aktie notierte bei 24,25 Euro, musste bis zum Börsenschluss jedoch wieder abgeben und schloss bei 20,08 Euro. Immerhin ein Plus von fast 15 Prozent auf den angepeilten Ausgabekurs von 17,50 Euro. Aufgrund der starken Nachfrage von Investoren hatte Varta den Börsenstart um eine Woche nach vorne verlegt. Varta hat einen Börsenwert von 594 Millionen Euro.

Schwimmen mit dem Elektro-Boom

Kein Wunder, denn derzeit wird fast alles gekauft, was bei 3 nicht auf den Bäumen ist und mit dem Thema Akku, Elektromobilität oder Lithium zu tun hat. Die elektromobile Revolution scheint eine ausgemachte Sache zu sein und Akkus wird man künftig mehr brauchen denn je. Während man in Deutschland dem Thema Elektromolität eher noch mit vorsichtig abwartender Haltung gegenübersteht, immerhin stehen mit der traditionellen deutschen Autobau-Ingenieurskunst ein Milliardenmarkt und viele hunderttausend Arbeitsplätze auf dem Spiel, werden in anderen Ländern schon Nägel mit Köpfen gemacht: In Frankreich sind bereits heute 100.000 Elektroautos zugelassen, die staatliche Subvention pro Auto beläuft sich auf 10.000 Euro. Dabei bringt es die E-Variante des Renault Clio bereits auf eine Reichweite von 400 Kilometern, was fast schon an die Standards eines herkömmlichen Benziner-Verbrennungsmotors heranreicht. Steuerliche Anreize sowie staatliche Subventionen zum Ausbau der benötigten Infrastruktur in Form von Ladestationen sollen den Elektromobil-Boom anfeuern und für ein Ende des Verbrennungsmotors auf französischen Straßen bis 2040 sorgen, in Norwegen soll das bereits sogar ab 2025 der Fall sein.

Weg von der herkömmlichen Batterie

Die herkömmliche Wegwerf-Batterie hat auf langfristige Sicht ausgedient. Nicht nur aus umweltschutztechnischen sondern auch aus ökonomischen Gründen. Daher strebt Varta einen Image-Wechsel an und wird künftig seine Anstrengungen vermehrt auf die Ausweitung der Fertigung von wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Akkus legen. Dafür möchte man zunächst 80 Millionen Euro aufwenden. Im Bereich der Produktion von Mikrobatterien ist Varta Marktführer und hier soll auch weiterhin der Schwerpunkt liegen. Vor allem die Nachfrage nach den kleinen Hörgerätebatterien in einer immer älter werdenden Gesellschaft und Batterien für Wearables, wie sie beispielsweise für Bluetooth-Kopfhörer für das iPhone gebraucht werden, wächst stetig.

Gute Zahlen

Die Zahlen sprechen für sich: Varta machte 2016 einen Umsatz von 213 Millionen Euro und einen Gewinn von 23 Millionen Euro. Die Emission der neuen Aktien bringt nun noch mal rund 230 Millionen Euro ein. Die WKN der Aktie lautet A0TGJ5.

Börsengang Varta

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