Der sogenannte Große Verfall oder Hexensabbat ist wichtiges Fundamentales Ereignis, das vor allem Futures- und Optionshändler auf dem Schirm haben sollten. An diesem Tag verfallen nämlich Optionen und Futures auf die meisten der gehandelten Werte, zum Beispiel den DAX. Während es bei Cash-gesettelten Produkten weniger Probleme gibt, da die Position einfach vom Broker geschlossen (teils kostenpflichtig) wird, kann es bei anderen Produkten theoretisch tatsächlich zu einer physischen Lieferung kommen, wie zum Beispiel im Crude Oil. Am kommenden Freitag, den 15.06.2018 ist es wieder soweit und die Hexen tanzen über das Parkett.
Wer bislang hauptsächlich Forex-, CFDs oder andere von Banken emittierte Derivate gehandelt hat, der wurde vom Verfallstag nicht großartig tangiert – außer dass er vielleicht zu diesem Zeitpunkt einige ungewöhnliche Bewegungen festellt. Wer sich jedoch auf den Primärmarkt begibt, um beispielsweise echte Optionen oder Futures zu handeln, der sollte sich zwingend auch mit den Verfallstagen auseinandersetzen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
An jedem 3. Freitag des letzten Monats eines Quartals, also viermal im Jahr, tanzen die Hexen übers Parkett. Hier verfallen Optionen und Futures auf die wichtigsten deutschen Werte:
Wer diese oder einen dieser Werte handelt, sollte sich also über den Termin im Klaren sein. Da jedoch zahlreiche Produkte, zum Beispiel im Rohstoffsektor, völlig verschiedene Verfallstage und Settlements haben, sollte man sich zu Anfang des Jahres eine Tabelle machen, auf der die entsprechenden Verfallstage meines gehandelten Produktes verzeichnet sind. Um diesen Termin auch nicht zu verpassen, kann man sich zum Beispiel von Google Calendar oder dem Smartphone zu gegebener Zeit daran erinnern lassen. Über den Verfall seiner Terminkontrakte sollte man sich auch informieren, wenn man urplötzlich auf die Idee kommt, ein Produkt zu handeln, welches man vorher überhaupt nicht auf dem Radar hatte. Im Options- oder Futures-Handel ist es noch wichtiger, sich über den Verfall und das jeweilige Settlement zu informieren als im Bereich Forex- und CFDs.
Der kleine Verfallstag findet an jedem dritten Freitag im Monat statt. Hier verfallen einige Produkte, die auf dem Terminmarkt gehandelt werden. Er ist weniger wichtig anzusehen als der große Verfall.
Kleiner Verfallstag | Großer Verfallstag (Hexensabbat) |
---|---|
19. Januar | |
16. Februar | |
16. März | 16. März |
20. April | |
18. Mai | |
15. Juni | 15. Juni |
20. Juli | |
17. August | |
21. September | 21. September |
19. Oktober | |
16. November | |
21. Dezember | 21. Dezember |
Wer sich neu auf dem Parkett des Futures und/oder Optionshandels bewegt, der sollte sich auch der Risiken und Nebenwirkungen dieses Geschäfts im Klaren sein. Einerseits gilt hier im Ernstfall die volle Nachschusspflicht, die im Bereich Forex- und CFD von der ESMA endgültig abgeschafft wurde. Auf der anderen Seite ist das jeweilige Settlement zu beachten, welches am Verfallstag zur Ausführung kommt. Während cash-gesettelte Produkte an diesem Termin einfach ausgebucht werden, könnte es je nach Broker in anderen Produkten zu einer tatsächlichen Lieferung kommen. Zum Glück für den Trader wissen die Broker meistens, dass eine physische Lieferung des gehandelten Produktes gar nicht gewollt ist und treffen verschiedene Vorkehrungen. Die meisten Broker werden den Kontrakt kurz vorher zwangsliquidieren und verlangen dafür eine gewisse Unkostenentschädigung, wenn der Trader diesen Termin verschläft. Im Falle von AMP Futures beträgt dieser Unkostenbeitrag $25 pro Kontrakt. Um sich über die Kontraktspezifikation seines Wertes zu informieren, ruft man am besten die Börsenseite seines Futures auf. Im Fall des DAX ist die die EUREX, im Falle von Crude Oli die CME:
An dieser Stelle fragt sich der Trader natürlich was er machen muss, wenn er den Trade länger halten möchte. Zum einen kann er die Position einfach in den nächsten Front-Monat rollen, also dort die Position erneut eröffnen. Da man es hier jedoch meist mit einer Preis-Differenz zum vorherigen Kontrakt zu tun hat und somit einen schlechteren Einstieg bekommt, ist dies nicht unbedingt zu empfehlen. Alternativ kann sich der Trader vor Aufgabe des Trades direkt einen weiter in der Zukunft liegen Kontrakt aussuchen, der erst später verfällt und somit seinen Trade länger halten. Zu beachten ist allerdings hierbei, dass die Liquidität in der Regel weitaus geringer ist. Als Daytrader sollte man sich folglich immer für den aktuellen Frontmonat entscheiden, der die höchste Liquidität bietet.
Um den Verfallstag seines Produkts schnell einsehen zu können, klickt man im MT5 auf die Kontraktspezifikationen und dort kann man den letzten Handelstag des Kontraktes einsehen:
Wer sich in den Futures- oder Optionshandel begibt, sollte sich zuvor mit den Spielregeln des Marktes vertraut machen. Da vor allem Rohstoffe oftmals sehr häufig verfallen, sollte man die Termine immer auf dem Radar haben. In der Folge noch einige wichtige Weblinks zum Thema Verfallstag:
Dieser Artikel wurde zuletzt bearbeitet am 17. Dezember 2019 11:34
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