In einem meiner letzten Videos habe ich meine neue Handelsplattform vorgestellt: den StereoTrader. Das Schöne daran: Da auch eine Version für den MT5 erhältlich ist, kann man damit nicht nur den üblichen Forex- und CFD-Markt traden, sondern auch Futures und Aktien – vorausgesetzt der Futures-Broker bietet den entsprechenden Anschluss an den MT5 an.
Doch der StereoTrader ist eine komplexe Maschine, die im Grunde voll auf den OTC-Markt zugeschnitten ist, von daher stellt sich die Frage: Kann der StereoTrader auch mit Futures umgehen und kann man so auch hier von der fantastischen Limit Pullback Order profitieren?
Für das Trading-Setup logge ich mich in meinen AMP Live-Account ein, wo ich versuche, ein kleines Futures-Konto im Laufe der Zeit zu einem großen Futures-Konto zu machen. Neugierig bin ich vor allem auf eine Sache: Wie geht der StereoTrader mit den vollen Kontraktwerten um, die sich sich nicht so einfach teilen und runterskalieren lassen, wie zum Beispiel der Forex-Markt mit seinen Mini- und Micro-Lots? Das Bild, was sich sogleich im StereoTrader zeigt, ist äußerst vielversprechend, denn anders als im Forex- und CFD-Bereich skaliert er hier schonmal nicht die Positionsgrößen in den Quick Size-Buttons auf Nachkommastellen runter, sondern zeigt nur volle Kontraktwerte an.
Was wird der StereoTrader bei der Auswahl einer strategischen Order machen, wo er normalerweise die eingestellte Positionsgröße exakt herunterbricht und auf eine größere Preis-Range von x * ATR verteilt? Dies werden wir in einem weiteren Experiment dokumentieren, wenn das Konto entsprechend größer geworden ist.
Um das Volumenprofil im Blick zu haben, ist auch Multicharts 11 am Start, wenngleich ich es normalerweise lieber auf einem separaten PC darstellen lasse. Der Grund: Ein Trading-PC sollte möglichst spartanisch ausgestattet sein, jede weitere Anwendung, jedes Programm oder jede weitere Webanwendung frisst unnötig Performance und kann im schlimmsten Fall zum Absturz der Handelsplattform führen, für einen Trader, vor allem wenn es um viel Geld geht, der worst case, der vermieden werden sollte. Daher meine Empfehlung, wenn man nicht gerade als YouTube-Trader idiotische Experimente durchführt und diese auch noch mit einer performancefressenden Software aufzeichnet: Den Trading-PC möglichst nur mit der Handelsplattform und dem Betriebssystem bestücken, während man seine Social-Media- oder Ballerspiele-Sucht lieber auf einem anderen PC befriedigt. Oder alternativ einen VPS buchen und die Handelsplattform dort einrichten. Nicht nur das Trading-Konto wird es einem danken, sondern auch die Geräuschkulisse des PC-Lüfters.
Was den Futures-Handel betrifft werden im Internet immer wieder absurde Gerüchte verbreitet: Unter 100.000 Euro brauche man gar nicht mit Futures anfangen, 200.000 wär schon besser, etc. Solche Aussagen sind natürlich blanker Nonsense und stark abhängig vom Trading-Stil, aber auch von den Erwartungen, die man sein Konto hat. Klar ist natürlich auch: Von einem kleinen Konto unter 10.000 Euro kann niemand leben, sprich auch noch Geld aus dem Konto entnehmen, da die Renditen selbstverständlich überschaubar sind. Wer aber nebenbei ein anderes größeres Konto tradet oder weitere Einkünfte hat, kann mit einem kleinen Futures-Konto den Einstieg in den Futures-Handel beginnen und versuchen, es nach oben zu traden. Der Vorteil liegt hierbei auch auf der psychologischen Seite, denn weil der Spielraum nach unten bergrenzt ist, muss man sich stark disziplinieren und nimmt nur die besten Trades, die sich ergeben.
Der wohl wichtigste Tipp für alle Trader, die mit einem kleinen Futures-Konto anfangen, ist der Folgende:
Overtrading muss um jeden Preis vermieden werden, und zwar noch mehr, als sowieso schon!
Nimmt man höherpreisige Futures, wie z. B. den FDAX, dann ist die Gebührenlage natürlich enorm günstig für den Trader, wenn wir auf nur rund $2,50/RT, je nach Broker und persönlichem Tarif, 25€/Punkt dagegenrechnen. Bei kleineren Konten und Kontrakten mit geringeren Wertigkeiten, wie zum Beispiel den Micro-Futures, schmilzt natürlich dieser Gebührenvorteil wie Butter in der Sonne und wir müssen um jeden Preis Overtrading vermeiden, um nicht in Gebührenfalle zu tappen. Hilfreich kann es daher sein, im Futures-Handel mit kleinem Konto zunächst nur absolut diszipliniert einen einzigen Trade am Tag abzusetzen, bis das Konto etwas angewachsen ist und wir auf größere Kontrakte wechseln können.
Um einen Einstieg zu finden, setze ich ein Order-Grid aus miteinander verketteten Long-Orders an die Unterkante der VAL/Trendkanal-Unterseite und warte auf meine Ausführung, da wir uns aktuell noch in einem inkaten Aufwärtstrend befinden, vor der Fed-Sitzung am folgenden Tag. Ausführung? Pustekuchen. Also das selbe Spiel an der Oberseite, dem VAH, doch auch hier holt mich der Euro im Laufe des Tages nicht ab. Stattdessen dödelt er den gesamten Tag rund um seinen VPOC innerhalb der Value Area herum, in der man möglichst nicht traden sollte.
Als starkes Sell-Volume aufkommt, während sich der Euro an der Oberkante des M5-Trendkanals befindet, platziere ich eine Sell-Limit-Order an der Nackenlinie des Durchbruchslevels, wo mich der Markt kurze Zeit später punktgenau abholt. Die Limit-Pullback-Order des StereoTraders greift im Rücklauf und gibt mir über die positive Slippage sogar noch einen etwas besseren Einstieg als gedacht. Das Muster entspricht der Spike & Ledge-Strategie von Linda Raschke (<- hier erklärt) und funktioniert immer wieder – und zwar noch besser, wenn man das gehandelte Volumen und Delta dabei im Blick behält. Fazit: StereoTrading im Futureskonto? Läuft.Wie der Trade ausgeht, zeige ich im aktuellen Live-Trading-Video:
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