Spätestens seit ESMA 2018 gibt es um den Status „Professional Trader“ große Verwirrung. Denn während dieser Status im Forex- und CFD-Bereich einen höheren Hebel gewährt und den Trader ggf. wieder in die Nachschusspflicht fallen lässt, hat er im Futures-Handel eine völlig andere Bedeutung und in der Regel drastisch erhöhte Gebühren für den Datenfeed zur Folge. Daher wollen wir in diesem Artikel klären, wie man die Einstufung als Professional bei seinem Futures-Broker vermeidet und welches die Unterschiede zum OTC-Geschäft sind.
Über die Einstufung zum Professional Trader am Beispiel von Admiral Markets im OTC-Bereich haben wir an dieser Stelle bereits ausführlich berichtet. Trader mit der entsprechenden Markterfahrung, einem gewissen Handelsumsatz und/oder liquidem Vermögen können, wenn sie möchten, unter diesem Status weiterhin einen maximalen Hebel von 1:500 verwenden und dafür auf einige Schutzmechanismen verzichten, die für den normalen Retail-Kunden seit ESMA 2018 gelten. Im heutigen Artikel möchten wir daher den Professional Status bei einem Futures-Broker besprechen, der im Gegensatz dazu gravierende Auswirkungen auf die Kosten für den Datenfeed hat.
Im Gegensatz zur Einstufung eines Professional Traders bei einem Forex- und CFD-Broker stellt der Professional-Status im Futures-Bereich völlig andere Anforderungen an den Trader und hat auch keinerlei Auswirkungen auf den zur Verfügung gestellten Hebel. Stattdessen stellen Futures-Broker leicht unterschiedliche Anforderungen an die zu hinterlegende Margin, unabhängig vom Status des Traders. Diese Fremdkapitalfinanzierung des Future-Handels hat also nichts mit dem Angebot an Datenfeeds und dessen Kosten zu tun. Die NYSE und auch die meisten anderen US-Börsen verlangen, dass Anbieter den Marktdaten-Abonnentenstatus jedes Kunden aktiv überprüfen und bestätigen, bevor der Bezug von Marktdaten (Datenfeeds) gestattet wird. Gemäß Börsenvorschriften wird, wenn keine explizite Identifikation des Kunden als Non-Professional erfolgt ist, der Status „Professional“ als standardmäßiger Abonnentenstatus für den Bezug von Marktdaten verwendet! Kunden sollten daher bei ihrer Anmeldung bei einem Futures Broker die Fragebogen sorgsam ausfüllen und sich Zeit für die richtigen Antworten nehmen.
Das Positive vorweg: kaum ein normaler Retail-Kunde wird in die Verlegenheit kommen, als Professional bei einem Futures Broker eingestuft zu werden, sofern er ein paar Dinge beachtet. Die Kriterien für die Einstufung als Professional sind recht umfangreich und teilweise auch etwas schwammig, dennoch möchten wir sie im Folgenden aufführen, um etwas Klarheit in die Angelegenheit zu bringen. Beim Broker muss der Fragenbogen zur Einstufung als Non-Professional zwingend vollständig ausgefüllt werden, da ein unvollständig oder uneindeutig ausgefüllter Fragenbogen zur Einstufung als Professional Client führt, bis der eindeutige Nachweis des Gegenteils erbracht wurde.
Von folgenden Kriterien langt nur eines, um im teuren Status des Professional Traders zu landen:
Kosten für den Datenfeed im Professional-Status anhand von 3 Beispielen:
Dieser Artikel wurde zuletzt bearbeitet am 14. Mai 2019 09:30
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