Während sich die Politiker der GroKo täglich gegenseitig mit Lob überhäufen und den medialen Fokus geschickt auf Nebenkriegsschauplätze lenken, hagelt es unter der Haube Massentlassungen, Sparprogramme und Stellenstreichungen in deutschen Konzernen. Doch nicht nur die deutsche Schlüsselindustrie leidet augenscheinlich unter dem ökologischen und digitalen Wandel und dem sich immer stärker verschärfenden Zollstreit zwischen den USA und China. Auch viele Banken bauen verstärkt Stellen ab. Die Ungewissheit in Bezug auf einen ungeordneten Brexit tut ihr Übriges. Bei Mitarbeitern dieser Konzerne kann in Kürze die Kündigung auf dem Tisch liegen:
Das Rezessionsgespenst geht um in Deutschland. Von einer Rezession spricht man, wenn 2 Quartale hintereinander kein Wirtschaftswachstum stattfindet. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes zeigt mit den vorläufigen Daten für den Monat September 2019 nun deutlich den Rezessionsmodus. Der Index fiel auf 41,4 Punkte, nach 43,5 Punkten im August und damit auf den tiefsten Stand seit 123 Monaten. Dies weist auf einen starken Abschwung in der deutschen Industrie hin. Laut der EU-Kommission droht ganz Europa eine „lange Zeit schwächeren Wachstums„. Dass die Länder der südlichen Euro-Peripherie bereits seit Jahren auf dem Zahnfleisch gehen, ist kein Geheimnis mehr. Nur knapp konnte 2008 mit größter finanzieller Kraftanstrengung und dem Aufspannen des ESMs eine Pleite Griechenlands verhindert werden. Heute fordert die EU-Kommission Deutschland als Zugpferd der EU dazu auf, endlich Geld in die Hand zu nehmen, die Staatsausgaben zu erhöhen und für Investitionen zu sorgen. Vor allen die Automobilbranche, Deutschlands Schlüsselindustrie, kann vor dem Hintergrund höherer Importzölle in den USA und dem Wandel hin zur E-Mobilität schnell unter die Räder kommen. Doch die Probleme sind hausgemacht, lange Zeit haben sich die deutschen Autobauer auf ihrem Erfolg ausgeruht und auf Innovationen jenseits des Verbrennungsmotors weitgehend verzichtet. Nun müssen die deutschen Autobauer eine beispiellose Aufholjagd hinlegen, um von der Konkurrenz aus den USA, China und Frankreich nicht überrannt zu werden. Die Bundesregierung und Finanzminister Olaf Scholz möchten einstweilen an der schwarzen Null festhalten.
Fast täglich liest man mittlerweile vom massiven Stellenabbau in Deutschland und Europa, von Kurzarbeit und Entlassungen. Folgende Firmen und Banken haben bereits damit angefangen, den Rotstift anzusetzen:
Zahlreichen deutschen Arbeitnehmern steht derzeit keine rosige Zukunft bevor. Der Stellenabbau von Großkonzernen zieht stets auch regionale Einzelhändler und Betriebe in Mitleidenschaft. Es bleibt abzuwarten, ob die EZB mit einer noch aggressiveren Zinspolitik das Ruder noch einmal herumreißen und neues Wirtschaftswachstum entfachen kann. Da die bisherigen Maßnahmen fast wirkungslos verpufft sind, wäre langsam ein Umdenken von Seiten der Politk erwartens- und wünschenswert.
Dieser Artikel wurde zuletzt bearbeitet am 8. Oktober 2019 10:52
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