Seit ESMA 2018 dürfen Trading-Interessierte unter jedem Werbebanner und auf jeder Webseite von Forex-, Futures und CFD-Brokern folgenden Wahnhinweis lesen: „xyz-Prozent der Kleinanleger verlieren Geld mit diesem Anbieter.“ Was hat es eigentlich mit dieser Quote auf sich?
Alle drei Monate muss dieser Warnhinweis mittlerweile erneuert werden. Doch viele Trader fragen sich, wie sich diese Prozent-Zahl überhaupt zusammensetzt. Sind es alle Trader des Brokers, inklusive Neuanmeldungen? Auf welchen Zeitraum bezieht sich die Prozentangabe eigentlich? Daher wollen wir in diesem Artikel einmal die wesentlichen Fragen rund um die Verlustquote von Retail-Tradern klären.
Der Warnhinweis bei allen EU-ansässigen Brokern ist seit ESMA 2018 nicht mehr zu übersehen und Pflicht. Tatsächlich ist es kein Geheimnis, dass ein Großteil der angehenden Trader scheitert – und das war schon immer so. Trading ist und bleibt kein Kindergeburtstag. Nur verlangt die ESMA jetzt von CFD-Brokern, dass diese Tatsache besonders präsent dargestellt wird. Doch welche Auskunft gibt uns diese Zahl tatsächlich über unsere Chancen, als Trader bei diesem oder jenem Broker erfolgreich zu werden?
Schaut man sich mal eine Vergleichstabelle mit diesen Verlustquoten der einzelnen Broker an, dann fällt auf, dass einige Broker eine höhere Quote haben als andere. Ein Neukunde könnte also denken, dass er bei dem Broker mit der niedrigsten Verlustquote die höchsten Erfolgschancen hat. Die Berechnung bezieht sich auf den Zeitraum der besagten 3 Monate und bezieht die letzten 12 Monate mit ein. Daher schwanken sie auch im Laufe der Zeit, sodass sich über einen längeren Zeitraum ein statistischer Mittelwert ergibt, der zwischen 65 und 85 Prozent liegt und die Verlustquote aller Trader bei allen CFD-Brokern repräsentiert. Auch geht aus der Verlustquote nicht hervor, ob ein Kunde nur 1 Euro oder 100.000 Euro verloren hat. Die gesamte Verlustquote wäre in diesem Fall 100%. Das heißt zusammenfasst: Die dargstellte Statistik umfasst sämtliche bei diesem Broker handelnden Kunden, egal ob es sich um den blutigen Trading-Anfänger handelt, der gerade sein erstes Trading-Konto an die Wand genagelt hat oder um den erfahrenen Profi-Trader mit einem 100K-Konto, er im untersuchten Zeitraum gerade eine kleine DrawDown-Phase hatte und in Summe mindestens 1 Euro im Verlust gelandet ist. Um eine sichere Aussage zu treffen, bei welchem Broker die meisten profitablen Trader zu finden sind, müsste man also die Ergebnisse über einen sehr langen Zeitraum ansehen und auswerten. Doch auch dann ist noch nicht sichergestellt, dass man automatisch zu den Gewinnern gehört, wenn man zum Beispiel ohne Strategie und Money Management handelt. Auch wird in der Industrie oftmals der Futures-Handel gegenüber dem Forex- und CFD-Markt glorifiziert und Trading-Anfängern somit suggeriert, dass hier der Handel leichter wäre. Doch das ist ein Trugschluss, ohne richtige Strategie kann man auch ein Futures-Konto schnell in den Sand setzen und aufgrund der meist viel höheren Punktewertigkeiten geht das auch noch viel schneller als im Forex- und CFD-Bereich, wo man bis auf Microlots runterskalieren und so ein größeres Konto sicher traden kann. Festzuhalten bleibt, dass so oder so ein Großteil der Trader zu den Verlieren gehört und jeder Einzelne entsprechende Maßnahmen ergreifen sollte, die Seiten zu wechseln.
Dieser Artikel wurde zuletzt bearbeitet am 19. Dezember 2019 08:53
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